Geht es nach einer APA-Umfrage unter Journalisten, dann hat der amtierende Umwelt-Landesrat Reinhart Rohr (46) die besten Chancen, neuer Parteichef zu werden. Der Villacher, der 1985 in die Politik einstieg, hat schon viele Parteifunktionen durchlaufen und kennt die SPÖ in- und auswendig.

Er war Landesparteisekretär, Bundesrat und Landtagsabgeordneter. Als Geschäftsführer des Bezirks Villach weiß er auch den mächtigen SPÖ-Bürgermeister Helmut Manzenreiter hinter sich. Rohr ist kein angriffiger Politiker und schon gar kein Demagoge oder Populist. Manchen gilt er als langweilig, doch er ist ein konsequenter und ruhiger Arbeiter.

Dass er vielfach als "kleinster gemeinsamer Nenner" für die zerrissene SPÖ gehandelt wird, stört ihn nicht. Seinen Langmut - auch mit Koalitionspartner Jörg Haider - lässt er nicht überstrapazieren: "Die Spielregeln sind neu zu definieren. Eine 100 Prozent Garantie bis 2009 gibt es nicht". (stein/DER STANDARD, Printausgabe, 24.10.2005)