"Null-Kommission" für Reisebüros
Es handle sich um die "Summe vieler Einzelmaßnahmen", deren Höhe nicht einzeln ausgewiesen wurde. Die Punkte umfassen die "Null-Kommission" an die österreichischen Reisebüros, eine bessere Verkehrsstromsteuerung, steigenden Vertrieb über Internet sowie auf der Kostenseite Punkte wie Flottenharmonisierung, flexiblere Produktion, zunehmende Eigenbetankung, einen Aufnahmestopp sowie eine restriktive Investitionspolitik. Auch die Auslagerung von Flugzeugwartungen nach Bratislava/Pressburg oder nach Kiew soll sparen helfen (DER STANDARD berichtete).
Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2005 stiegen die Treibstoffpreise auf durchschnittlich 628 Dollar/Tonne - nach 433 bzw. 263 in den entsprechenden Vergleichszeiträumen der Jahre 2004 und 2003. Im AUA-Budget ist für das Gesamtjahr 2005 ein Kerosinpreis von 450 Dollar geplant.
Allein im dritten Quartal betragen die Mehrkosten laut Finanzvorstand Thomas Kleibl 57,1 Mio. Euro, das entspricht gegenüber dem Vergleichszeitraum 2004 einer Steigerung von 65 Prozent. Die Kerosinkosten stiegen damit auf bereits knapp 20 Prozent der Gesamtaufwändungen an - und entsprechen damit den Kosten für den Personalaufwand.
Marktanteile konnten ausgebaut werden
Bei den Marktanteilen konnte man im dritten Quartal auf Grund eines überproportionalen Verkehrswachstums weiter dazugewinnen, teilte das Unternehmen mit. "Diese Regenerationskraft konnte hauptsächlich in unseren Focus East-Gebieten - Osteuropa, Mittlerer und Ferner Osten entfaltet werden", sagte AUA-Vorstand Vagn Sörensen dazu.
Bei Umsatzerlösen von 1,8 Mrd. Euro (plus 6,8 Prozent) von Jänner bis September 2005 lag der operative Cash-Flow bei 218,6 Mio. Euro, um 20,6 Prozent höher. Insgesamt transportierte die AUA Group in den ersten drei Quartalen 7,8 Millionen Passagiere und 114.800 Tonnen Luftfracht. Allein im dritten Quartal wurden 3,3 Millionen Fluggäste befördert, um 13,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum.
Neue Destinationen
Neue AUA-Destinationen sind die indische Metropole Mombai/Bombay, das südungarische Pecs (Fünfkirchen), Donezk, Jekaterinburg oder das ukrainische Odessa, das bisher nur von der AUA-Tochter (22,5-Prozent) Ukraine International Airlines (UIA) angeflogen wurde. Derzeit prüft die AUA auch mögliche Ziele in Saudiarabien.
Für Prognose "noch zu früh"
Keine neuen Informationen gab es für den erwarteten Ausblick auf das auslaufende und das kommende Geschäftsjahr: Das Betriebsergebnis Ebit werde heuer sowohl bereinigt als auch unbereinigt "deutlich negativ" ausfallen, wurde lediglich bekräftigt. Finanzvorstand Thomas Kleibl gab für 2006 "keine Prognose ab, weil es noch zu früh ist". Das sei nicht als Revision früherer Aussagen zu verstehen, wonach es naturgemäß Ziel eines Unternehmens sein müsse, Gewinne zu erwirtschaften. Ebenfalls offen ließ Kleibl, ob Aktionäre für das Geschäftsjahr 2006 auf eine Dividende hoffen könnten.
Das Unternehmen befinde sich "mitten im Budgetierungsprozess". Erwartet wird für nächstes Jahr eine Erhöhung der Produktion um 7 Prozent, wobei das Wachstum insbesondere aus der Unternehmensstrategie "Focus East" - dem strategischen Schwerpunkt auf Osteuropa, Nahen und Fernen Osten - kommen soll. Das vierte Quartal 2005 werde - saisonalbedingt - wieder negativ ausfallen, so Kleibl.
Ergebnisse
Das Betriebsergebnis (EBIT) lag im 3. Quartal mit 15,4 Millionen Euro um 73,7 Prozent unter Vorjahr, von Jänner bis September betrug das Minus jedoch 77,9 Millionen Euro. Bereinigt betrug das EBIT im 3. Quartal 26,8 Millionen Euro, um 20,0 Prozent weniger als im Vorjahrsquartal, von Jänner bis September lag es bei minus 36,7 Millionen Euro, gaben die Austrian Airlines Montag früh ad-hoc bekannt.
Vorsteuerergebnis gesunken
Das Vorsteuerergebnis sackte im Periodenvergleich um 83,3 Prozent auf 10,6 Millionen Euro ab, bereinigt lag es mit 19,5 Millionen Euro um 31,6 Prozent tiefer. In den ersten neun Monaten betrug das Vorsteuerergebnis negative 96,0 Millionen Euro, bereinigt machte das Minus 63,8 Millionen Euro aus.