Netzpolitik
USA beenden künstliche Ungenauigkeit bei GPS
Bisher war die Genauigkeit der Satellitennavigation aus militärischen Gründen beschränkt
Die Vereinigten Staaten haben die künstliche
Ungenauigkeit des U.S. NAVSTAR Global Positioning
System (GPS) zum 1.5. um Mitternacht (Ortszeit
Washington) abgeschaltet, die aus militärischen Gründen
im allgemeinen mehrere Meter beträgt und im Bedarfsfall
weiter verschlechtert werden konnte.Zehnmal genauer als bisher
Zivile Nutzer können nun mehr als zehnmal genauere
Positionsbestimmungen machen. In Zukunft sollen bis zu 18
neue GPS-Satelliten ins Orbit gebracht werden.
Nach eingehenden Beratungen im Verteidigungs- und
Verkehrsministerium sowie dem Wirtschaftsministerium hat man
eingesehen, dass die zivilen Nutzungsmöglichkeiten deutlich
verbessert werden könnten, wenn man die sogenannte
Selective Availability (SA), also die Einflußnahme auf die
Genaugigkeit abschaltet. Die militärischen
Anwendungsmöglichkeiten anderer Staaten würden damit zwar
verbessert, doch sei angesichts der aktuellen Sicherheitslage
zumindest für die USA keine erhöhte Bedrohung ausmachbar.
Empfang für "Krisengebiete" jederzeit abschaltbar
Nichtsdestotrotz können die USA jederzeit den GPS-Empfang in
bestimmten Regionen abschalten, um beispielsweise
Kriegsparteien einen Teil ihrer Ortientierungsmöglichkeiten zu
nehmen. Im Bedarfsfall dürfte es auch wahrscheinlich sein, dass
die SA einfach wieder eingeschaltet wird.
Das GPS-System wurde ursprünglich als militärische
Navigationshilfe entwickelt. Die zivile Nutzung wurde jedoch
bald zu einem Hauptanwendungszweck des Systems, das
mittlerweile auch in Autos, Flugzeugen, Schiffen, im
Rettungsdienst und zu vielen anderen Zwecken eingesetzt wird. (gnn)