Deshalb lässt der Bürgermeister das alte Team vorerst "urntlich" weiterregieren. An der Zusammensetzung der SP-Stadtratsriege wird sich nichts ändern. Schließlich könnte es gelten, spätestens in einem Jahr eine neue Bundesregierung zu bestücken, das wartet man erst einmal ab.
Fix ist, dass sich auf Bezirksebene etwas tun wird. "Das war auch ein gewichtiger Teil meiner Rede vor den SP-Gremien", so Häupl. "Da braucht man nur die guten Gemeinderatsergebnisse mit den weniger guten bei der Bezirksvertretungswahl zu vergleichen." Ob das personelle Konsequenzen nach sich ziehe? "Darüber muss man reden. Ganz sicher aber wird es strukturelle Konsequenzen geben." Sprich: "Die Parteiorganisationen in den Bezirken muss man auf Trab bringen." Was aber nicht für die großen Flächenbezirke gelte, "die haben sich ja sehr gut geschlagen".
Auch für den City-Kandidaten Georg Niedermühlbichler gelte dies nicht, der sei mehr als nur auf Trab gewesen. Wenn auch erfolglos. Die weitere Auseinandersetzung mit der siegreichen VP-Kandidatin Ursula Stenzel wird jedenfalls noch interessant. Häupl: "Wenn sie das, was sie so im Wahlkampf von sich gegeben hat, umsetzen will - den 1. Bezirk zum Absterben bringen -, dann wird das die heftigsten Diskussionen auslösen. Wo denn nun künftig der Silvesterpfad stattfinden werde? "Was weiß ich? Da kommen 200.000 zahlende Gäste nach Wien. Allein aus Italien. Geh'n wir doch zu den Hoteliers und den Cafetiers und fragen, was die von den Ideen der Frau Stenzel halten. Da kannst wirklich nur noch ein Schild aufhängen: Vor Gebrauch der Sprechwerkzeuge das Hirn einschalten."
Kleinerer Stadtsenat
Vorerst nicht so öffentlich wird die erste Auseinandersetzung mit Heinz-Christian Strache ablaufen. Was er beratschlagen werde? "Was weiß ich?", so Häupl offiziell. Eines ist schon klar: "Ich werd' mit ihm kaum ein Integrationspaket zusammenbringen." Dafür wird etwas anderes Thema sein: Häupl könnte den Stadtsenat von 14 auf 13 Mitglieder reduzieren. Das hieße: weiter acht Stadträte für die SPÖ, je zwei Nichtamtsführende Stadträte für ÖVP und Grüne - aber nur einen und damit einen weniger für die FPÖ.