Kurze Drangperiode
Im emotionalen Duell der beiden West-Vereine ließen die Salzburger lediglich in einer kurzen Drangperiode Mitte der ersten Hälfte ihre Klasse aufblitzen, als Aufhauser einen Fernschuss lancierte (18./Wacker-Goalie Pavlovic pariert zur Ecke) und Jezek knapp scheiterte (20.). Kurz nachdem ein Jezek-Solo von Windisch gestoppt worden war (23.), schlug Hattenberger auf der Gegenseite zu. Der Sohn von Ex-Teamspieler Roland Hattenberger markierte mit einem von Knavs unhaltbar abgefälschten Schuss von halbrechts seinen ersten Bundesliga-Treffer, nachdem sich Mimm auf der rechten Seite durchgesetzt hatte.
Der Leader war zum ersten Mal in dieser Position gefordert, reagierte aber geschockt. Wacker glänzte durch Effektivität, verwertete auch seine zweite Torchance. Feldhofer vollstreckte einen Schreter-Freistoß nach schwerem Stellungsfehler in der Red-Bull-Hintermannschaft völlig frei per Kopf, versetzte die 13.000 Zuschauer auf dem Tivoli neu in grenzenlosen Jubel. Dort haben die Salzburger in der Bundesliga-Geschichte überhaupt noch nie gewonnen, in den vergangenen neun Spielen gar nur zwei Tore erzielt. Der bis dato letzte West-Derby-Sieg in Innsbruck datiert vom 27. November 1998 mit 3:0 - demselben Resultat, mit dem Salzburg diesmal nach Hause geschickt wurde.
Elferalarm
Schon in der 54. Minute waren die Tiroler dem dritten Treffer nahe, doch bei einem klar elfmeterwürdigen Vergehen von Knavs und Goalie Arzberger am entwischten Wacker-Stürmer Aganun blieb die Pfeife des schwachen Schiedsrichters Krassnitzer überraschend stumm. Versäumtes holten die Innsbrucker zehn Minuten später nach, als Schreter eine Flanke des von Hölzl hervorragend eingesetzten Mimm sicher im Tor unterbrachte.
Danach gingen die Emotionen hoch, bei den Salzburgern manifestierte sich der Frust über die zweite 0:3-Pleite der Red-Bull-Ära nach jener zu Saisonbeginn in Ried. Für Wacker bedeutete das nicht nur den zweiten vollen Erfolg in Serie gegen einen Topklub, sondern auch den zweithöchsten Bundesliga-Sieg (5:1 am 13. November 2004 gegen Mattersburg) seit dem Wiederaufstieg im vergangenen Jahr - ausgerechnet gegen den Erzrivalen und Tabellenführer.
Die Innsbrucker, die durch einen Grüner-Fernschuss (79.) und Aganun (82.) sogar noch weitere Chancen vorfanden, liegen damit bereits elf Punkte vor Schlusslicht Admira auf Platz sieben. Salzburg führt nach der ersten Niederlage seit dem 11. September (0:2 bei der Austria) nur noch einen Punkt vor den Wienern und Pasching. (APA)
Torfolge:
1:0 (25.) Hattenberger
2:0 (38.) Feldhofer
3:0 (64.) Schreter
Wacker: Pavlovic - Mimm, H. Eder, Feldhofer, Windisch - Hölzl (67. Grüner), Hattenberger, Tapalovic, Brzeczek (86. Mader), Schreter (79. Alexander Hörtnagl) - Aganun
Salzburg: Arzberger - Winklhofer, Knavs, Linke, Pichorner - Schopp (67. M. Suazo), Carboni (49. Janko), Kirchler, Aufhauser, Jezek - Zickler (49. Mair)
Gelbe Karten: Schreter, Grüner bzw. Jezek, Schopp, Janko