Chile
Mordanklage gegen frühere chilenische Geheimpolizisten
Wegen der Ermordung von vier Dissidenten unter Pinochet
Santiago - Ein Richter in Chile hat am Mittwoch 14
Geheimpolizisten aus der Zeit der Militärjunta unter General Augusto
Pinochet wegen der Ermordung von vier damaligen Dissidenten
angeklagt. Die vier wurden in der Folge eines fehlgeschlagenen Attentats auf
Pinochet im Jahr 1986 umgebracht. Urheber des Mordanschlags auf den
Diktator war die kommunistische Guerillaorganisation Patriotische
Front Manuel Rodriguez. In den Stunden nach dem fehlgeschlagenen
Attentat trieben Geheimdienstagenten zahlreiche Regimegegner zusammen
und brachten vier von ihnen um. Auf der Todesliste stand auch der
heutige Präsident Ricardo Lagos. Er war unter den Festgenommenen, kam
aber mit dem Leben davon. Lagos führt dies auf den Umstand zurück,
dass er von der regulären Polizei und nicht von der Geheimpolizei
verhaftet wurde. (APA/AP)