Die Beschuldigungen hätten sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr verifizieren lassen. Die Buchmesse habe aber die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. "Wir werden Konsequenzen fürs nächste Jahr erörtern müssen - das wäre sonst verantwortungslos."
Der Journalist und Schriftsteller Matthias Küntzel ("Djihad und Judenhass") schreibt in der "Süddeutschen Zeitung" vom Mittwoch unter der Überschrift "Die Protokolle von Zion in Frankfurt", der Iran "betreibt antisemitische Propaganda auf der Buchmesse".
Er habe drei Broschüren auf Englisch präsentiert, "nicht, um die Literatur des eigenen Landes vorzustellen, sondern um den Antisemitismus europäischer und US-amerikanischer Provenienz zu verbreiten". Küntzel fordert die Buchmessen-Leitung auf, eine Teilnahme des Irans an der größten Bücherschau der Welt im nächsten Jahr genau zu überprüfen.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hat wegen Volksverhetzung und der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten ein Verfahren gegen unbekannt eingeleitet, wie Oberstaatsanwalt Thomas Bechtel berichtete. Er hält allerdings die Ermittlungen nach der Bücherschau für schwierig.