Teheran - Die Bekämpfung Israels ist seit über 26 Jahren Eckpfeiler der iranischen Außenpolitik. Im Zuge der islamischen Revolution von 1979 hatte ihr Führer Ajatollah Khomeini Israel als "Krebsgeschwür" im Nahen Osten bezeichnet und die Unterstützung der Palästinenser angeordnet. Auch seine Nachfolger haben aber stets betont, dass der Widerstand gegen den "Zionismus" und die israelische Regierung gerichtet sei und nicht gegen die Juden. Die Souveränität des Staates Israel erkannte Teheran nie an. Im offiziellen Sprachgebrauch heißt es "Regime des besetzten Ghods (Jerusalem)".

Die Forderung nach einem Verschwinden Israels zieht sich seit jeher wie ein roter Faden durch die iranische Politszene. Auf fast jeder Demonstration gehört der Ruf "Nieder mit Israel" und das Verbrennen der israelischen Fahne zu den Ritualen. Unter Reform- Präsident Mohammed Khatami wurde in den vergangenen acht Jahren lediglich die Rhetorik gegen Israel gemäßigt, um Kritik aus dem Westen zu vermeiden. Darauf nimmt sein fundamentalistischer Nachfolger Mahmud Ahmadinejad jetzt offensichtlich keine Rücksicht mehr.

Die offizielle iranische Israel-Politik bevorzugt einen palästinensischen Staat, in dem Juden neben den herrschenden Moslems leben könnten. Bisherige Friedensinitiativen zu Nahost lehnte Teheran stets kategorisch ab und forderte ein Referendum aller Palästinenser einschließlich der in arabischen Ländern lebenden Flüchtlinge.

In der Islamischen Republik Iran ist der Fastenmonat Ramadan auch Gedenkmonat für die Palästinenser. Am letzten Freitag dieses Monats finden dann auch staatlich organisierte Massendemonstrationen gegen Israel und für "die Befreiung des Ghods (Jerusalem)" - neben Mekka der heiligste Ort für Moslems - statt. Vor den Kundgebungen - in diesem Jahr an diesem Freitag - pflegt die anti-israelische Rhetorik der Spitzenpolitiker besonders scharf zu sein. (APA/dpa)