Linz - Die Gründung der Stiftung "Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim" ist nun offiziell abgeschlossen. Einen Ausblick auf Veranstaltungen zu Gunsten der Stiftung gaben Landeshauptmann Josef Pühringer (V), Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider (S), Klubobmann Gunther Trübswasser (G) und Landtagsabgeordnete Helga Moser (F) in einer Pressekonferenz am Donnerstag in Linz. In Hartheim (Bezirk Eferding) wurden von den Nationalsozialisten zwischen 1940 und 1944 rund 30.000 Menschen ermordet, die man als "lebensunwertes Leben" eingestuft hatte.

Neben einer Spendenaktion und dem Aufruf an alle Gemeinden Oberösterreichs, Stifter von Schloss Hartheim zu werden, sollen auch kulturelle Aktivitäten das Projekt absichern: Am 12. Dezember findet auf Anregung des Dirigenten Nikolaus Harnoncourt in der Stadtpfarrkirche Eferding ein Benefizkonzert statt. In den kommenden zwei Jahren sind zu Gunsten von Hartheim u.a. Auftritte von Franz Welser-Möst mit dem Cleveland Orchestra, von Paul Gulda und Heinz Simonischek geplant.

Unterstützung

Wie in der Pressekonferenz bekannt gegeben wurde, hat Außenministerin Ursula Plassnik (V) angeboten, die österreichischen Botschaften und Kulturinstitute ebenfalls in die Informationsarbeit für die Stiftung miteinzubeziehen. EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner machte zudem auf einen Fonds zur Unterstützung von Gedenkstätten aus der NS-Zeit aufmerksam.

1995 gründete ein engagierter Personenkreis den Verein "Schloss Hartheim" mit dem Ziel, das Gebäude einem seiner Geschichte entsprechend würdigen Verwendungszweck zuzuführen. Das Renaissance-Schloss wurde unter kräftiger Mithilfe des Landes Oberösterreich in den vergangenen Jahren um 25 Mio. Euro restauriert, die Gedenkstätte erneuert und eine Dauerausstellung "Wert des Lebens" eingerichtet. Die im Vorjahr beschlossene Stiftung, die von allen Landtagsparteien unterstützt wird, soll das Projekt auch künftig finanziell absichern. (APA)