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Noch-Außenminister Kikwete.
"Wir setzen auf Kikwete", betont Nchimbi in Mbinga im ländlichen Südwesten Tansanias, wo der Präsidentschaftskandidat von nahezu jeder Hauswand lächelt. "Er ist mein bester Freund." Tatsächlich ist Kikwete in weiten Teilen der Bevölkerung beliebt. Der 55-Jährige gilt als dynamisch und als Vertreter der jüngeren CCM-Generation. Und er zeigt sich sehr aufgeschlossen für die Anliegen der Bürger.
"Gebt mir eine Chance"
"Ich kenne eure Probleme", erklärt er auf Wahlkampftour in der Bezirksstadt Mbinga. "Gebt mir eine Chance, damit ich diese Anliegen in Angriff nehmen kann." Armut, Krankheiten und Arbeitslosigkeit plagen das Land. Ein Großteil der Bevölkerung lebt ohne sauberes Wasser, Gesundheits- und Bildungswesen sind unzureichend, Stromversorgung in den Dörfern ist die große Ausnahme.
"Ich weiß, dass Mbinga nach Strom und einer Teerstraße schreit", ruft Kikwete den Wählern im Stadion der Stadt zu - und verspricht eine Anbindung an das Elektrizitäts- und Verkehrsnetz in den nächsten Jahren, wenn er und die CCM Ende Oktober erfolgreich sind. "Wenn ich das nächste Mal hierher komme, möchte ich von diesen Problemen nichts mehr hören!"
Kreditprogramme
Bessere Bildung, der Ausbau des Gesundheitswesens, Hilfen für die Kleinbauern oder Kreditprogramme für Frauen und Jugendliche sind Zusagen, mit denen alle 17 Parteien bei der Parlamentswahl zu punkten hoffen, die zeitgleich mit der Abstimmung über das Präsidentenamt stattfindet. Die Herausforderungen sind enorm, Tansania zählt zu den ärmsten Ländern der Welt.
Wer ein Einkommen bezieht, verdient durchschnittlich nicht mehr als 50 Euro pro Monat. Die meisten der rund 36 Millionen Tansanier sind jedoch Kleinbauern, deren Ernten gerade den Eigenbedarf decken oder die wegen schwankender Weltmarktpreise für Kaffee oder Tabak ständig um ihre Einnahmen bangen müssen.
Schwung
Auch die Aids-Epidemie macht Gesellschaft und Wirtschaft schwer zu schaffen. Sie trifft vor allem die Bevölkerung im wirtschaftlich aktiven Alter und lässt unzählige Waisenkinder hilflos zurück. Die HIV-Rate wird auf rund zehn Prozent geschätzt, die durchschnittliche Lebenserwartung ist mittlerweile auf 43 Jahre gesunken.