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Foto: Reuters/GEORGE MULALA

Mbinga - Die Vereinigte Republik Tansania entstand 1964 aus dem Zusammenschluss von Tanganyika, das einst den Großteil der deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika ausmachte, und dem Inselarchipel von Sansibar. Bereits drei Jahre zuvor war Tanganyika unabhängig geworden, Sansibar folgte 1963.

Die Unabhängigkeitspartei TANU von Staatsgründer Julius Nyerere und deren Nachfolgerin, die Partei der Revolution (CCM), hält seitdem die Regierungsmacht. 1992 wurde per Verfassungsänderung das Einheitsregime durch das Mehrparteiensystem ersetzt, die Opposition leidet bisher jedoch an organisatorischer und finanzieller Schwäche. Nach der letzten Parlamentswahl 2000 verfügte die CCM über 257 der knapp 300 Sitze.

75 Sitze für weibliche Abgeordnete

In diesem Jahr stehen 332 Mandate zur Wahl. Daneben sind 75 Sitze für weibliche Abgeordnete reserviert. Zehn weitere Parlamentsmitglieder werden vom Präsidenten ernannt. Insgesamt haben sich 16 Millionen Wähler registrieren lassen.

Zeitgleich mit der Parlamentswahl findet die Präsidentschaftswahl statt, zu der zehn Bewerber antreten. Ein Sieg von CCM-Kandidat Jakaya Kikwete, dem bisherigen Außenminister, gilt als sicher. Der bisherige Präsident Benjamin Mkapa durfte nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren.

Rückhalt für Oppositionspartei

Die halbautonome Inselregion von Sansibar und Pemba, wo etwa eine Million Tansanier leben, wählt zugleich ein eigenes Parlament und einen eigenen Präsidenten. Auf den moslemisch geprägten Inseln im Indischen Ozean verfügt die Oppositionspartei Vereinigte Bürgerfront (CUF) über starken Rückhalt. Die Wahlsiege der CCM in Sansibar in den Jahren 1995 und 2000 hat die CUF angefochten.

Entwicklungsindex

Tansania hat eine Fläche von rund 945.000 Quadratkilometern und ist damit mehr als elf Mal so groß wie Österreich. Die Einwohnerzahl liegt bei rund 36 Millionen. Knapp die Hälfte der Tansanier bekennen sich zum christlichen Glauben, etwa 40 Prozent sind Moslems.

Die ostafrikanische Republik zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Auf der Skala des internationalen Entwicklungsindex (HDI), der Lebensqualität, Gesundheitsversorgung und Bildungsmöglichkeiten erfasst, rangiert sie auf einem der hinteren Plätze. (APA/AP)