Frankfurt - Die Deutsche Telekom wird am Mittwoch Einzelheiten über die geplante dritte Privatisierungsrunde für Aktien des Konzerns bekannt geben. An der Pressekonferenz in Bonn über Zeitplan und Ablauf des dritten Börsengangs wird neben Firmenchef Ron Sommer Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) als Vertreter des Großaktionärs Bund und der Chef der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Hans Reich, teilnehmen. Nach einem Bericht der Finanzzeitung "Handelsblatt" wollen die Telekom und ihre Großaktionäre bei der Emission flexibel auf Marktentwicklungen reagieren und daher erst kurzfristig über das Volumen des Börsengangs entscheiden. Die KfW hält für den Bund 21,6 Prozent der Telekom-Aktien. Im Rahmen der dritten Privatisierungsrunde will die KfW im Juni einen Teil dieser vom Bund übernommenen Telekom-Aktien auf den Markt bringen. Das gesamte Aktienpaket der KfW hat derzeit einen Marktwert von rund 49 Mrd. Euro (674 Mrd. S). Das "Handelsblatt" berichtete am Dienstag, Telekom, Bund und KfW machten sich Sorgen um den Kurs der Telekom-Aktie und wollten alles unternehmen, um Belastungen durch die nun geplante Emission weiterer Aktien zu verhindern. Daher werde die Telekom auf der Pressekonferenz ankündigen, dass man bei der Festsetzung des Volumens des Börsengangs flexibel auf die Marktentwicklung reagieren wolle. Ein Volumen von 15 Mrd. Euro wäre aber bereits ein ehrgeiziges Ziel, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise. Auch solle es voraussichtlich wieder einen Kaufanreiz für Privatanleger geben. Im Gespräch seien etwa Treueaktien bei langer Haltedauer. Auch ein Abschlag auf den aktuellen Börsenkurs von maximal fünf Prozent sei bei dem Börsengang wahrscheinlich. Die Telekom hatte zuletzt angekündigt, Anleger zu bevorzugen, die beim Börsengang der Internet-Tochter T-Online nicht zum Zuge gekommen sind. Das "Handelsblatt" berichtete, die Telekom denke darüber nach, diesen Anlegern eine garantierte Mindestzuteilung zuzugestehen. Fondsmanager hielten jedenfalls die T-Aktie im Moment für überbewertet, und daher dürfte sich die Nachfrage der Fonds nach den neuen Aktien der Telekom in Grenzen halten, berichtete die Zeitung weiter. Seit ihrem Jahreshöchstkurs von fast 105 Euro im März hatte die Telekom-Aktie zuletzt wie andere Technologiewerte auch deutlich an Wert verloren. Am Mittwochmittag wurde die Aktie trotz eines Zuschlags um gut fünf Prozent im Xetra-Handel mit 75,20 Euro mehr als ein Viertel schlechter bewertet als vor rund zwei Monaten. (APA/Reuters)