Mannheim - Mit Hilfe eines neue Operationsverfahrens können künftig die Nebenschilddrüsen präziser und sicherer entfernt werden: Die Patienten nehmen vor der Operation einen bestimmten Farbstoff ein, der die nur wenige Millimeter großen Organe für den Chirurgen besser sichtbar macht. Dieser kann anschließend die Drüsen einfacher und schneller als bisher entfernen, wie das Mannheimer Universitätsklinikum berichtet.
Anlass eines solchen Eingriffs ist den Angaben zufolge meist eine Störung des Kalzium-Stoffwechsels, die Nierensteine und Knochenerkrankungen verursachen kann. Eine gutartige Vergrößerung der Nebenschilddrüsen führt dabei zur Überproduktion eines Hormons, das die Kalziumkonzentration im Blut reguliert. An erster Stelle der Therapien steht die operative Entfernung der Nebenschilddrüsen, um die Ausschüttung des Hormons und damit die Kalziumkonzentration wieder in geordnete Bahnen zu lenken.
Früher war dazu ein sehr großer Schnitt im Halsbereich nötig, verbunden mit einer entsprechend deutlichen Narbe, wie der Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik, Stefan Post, berichtet: "Durch die Einführung minimal-invasiver Verfahren ließ sich der Hautschnitt drastisch reduzieren, doch damit stieg die Schwierigkeit, diese winzigen Organe auch tatsächlich aufzufinden." Die Mannheimer Experten hoffen nun, dieses Problem mit ihrer Neuentwicklung nun gelöst zu haben. (APA/AP)