Ein Generalstreik gegen die Einschränkung der Pressefreiheit hat am Freitag die nepalesische Hauptstadt Katmandu lahm gelegt. Schulen und Geschäfte blieben geschlossen, der Verkehr kam zum Stillstand. Hunderte Polizisten patrouillierten die Straßen vor einer geplanten Massendemonstration von Journalisten und Aktivisten. Zu dem Ausstand hatten sieben Parteien aufgerufen, um gegen neue Gesetze zu protestieren, die den Behörden umfassenden Einfluss auf Zeitungen und Rundfunk geben.

Berichterstattung, in der König Gyanendra kritisiert wird, kann demnach mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft werden. Die Geldstrafen für regierungskritische Artikel und Radiosendungen wurden auf umgerechnet 5.800 Euro verzehnfacht. Die neuen Gesetze sind seit dem 9. Oktober in Kraft.

Die großen Parteien in Nepal organisieren immer wieder Demonstrationen für die Wiedereinführung der Demokratie, seit König Gyanendra im Februar die Macht ergriffen und eine neue Regierung eingesetzt hat. Seitdem wurden Dutzende Journalisten inhaftiert, drei sollen noch immer im Gefängnis sitzen. (APA/AP)