Wie Haiders Anleihe bei Walt Disneys Figurenwelt den Kommentator der "Süddeutschen" inspirierte - und andere Reaktionen internationaler Blätter auf Form und Inhalt der Hofübergabe beim Klagenfurter Parteitag:

Da haben all die 689 Delegierten in der Klagenfurter Messehalle einmal so richtig lachen dürfen, und ein wenig Rührung war mit dabei, als der Mann am Rednerpult die Zukunft als idyllisches Rührstück vorzeichnete: "Ihr dürft sicher sein, neben der Susi wird immer ein Strolchi sein."

Dass in den Verhältnissen zwischen der Susi und dem Strolch aus Kärnten und für all jene, die dazwischen geraten, wenig Platz für Idylle sein wird, bewies der weitere Fortgang der Veranstaltung.

(...) Denn der flaue Beifall für die unglaublich fleißige Exekutorin Haiderschen Gedankengutes, die da gerade ihrem Herrn und Meister parteiamtlich gleichsam vorgesetzt wurde, hat damit zu tun, dass diese Frau in diesem Amt eigentlich niemand will.

Dass ihr der Ruf anhaftet, über keinerlei politische Phantasie zu verfügen, sondern treulich alles zu vertreten, was man ihr auftrage, ist zwar in einer Führerpartei durchaus erwünscht, nur wenn in diesem Fall die Haushälterin das Kommando führen, das Mündel also den Vormund spielen soll?

So stimmt auch das Bild von Susi und Strolch, dass also der Wolf im Hintergrund auf die Schafherde schon aufpassen werde.

Die Schweizer Zeitung schreibt über den "weihevollen" Abschied Haiders:

Somit hat der Rechtspopulist eine ideale Position gewonnen. Seine Partei hat das Ausgrenzungs-Tabu durchbrochen. Haider selbst kann von außerhalb der Bundesregierung sowohl den Koalitionspartner wie auch aufmüpfige Parteigänger in Schach halten.

Das konservative deutsche Blatt sieht das ähnlich:

Verabschiedet hat sich Haider aus seinem Amt mit den alten Tiraden, indem er einen Austritt aus der EU zur Debatte stellte.

Natürlich weiß der Kärntner Landeshauptmann, dass dies Unsinn ist. Aber die vierzehn EU-Partner Österreichs liefern dem Rechtspopulisten mit ihrer Sanktionspolitik geradezu eine Traumvorlage: Er kann weiter an seinem Erfolgsrezept festhalten, "dagegen" zu sein. Seiner Partei, bleibt es deshalb in der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend erspart, zu beweisen, dass sie auch im positiven Sinn etwas zuwege bringt.

Die linksliberale französische Zeitung hörte auf einem "im Eilschritt durchgezogenen Parteitag" eine Haider-Rede "ohne Saft und Kraft" und kommt zu dem Schluss:

Heute fehlen der Partei eine neue Linie und neue zu bekämpfende Fronten. Wenn es etwas gibt, das sie im Moment trägt, dann ist es ausschließlich die Verärgerung der österreichischen Bevölkerung über die Sanktionen der europäischen Partnerländer.