Die Medienfirma EM.TV soll angesichts ihrer vorbelasteten Vergangenheit am Neuen Markt möglicherweise einen neuen Namen erhalten. Wenn die Neuausrichtung des Unternehmens abgeschlossen ist, sei eine Namensänderung nicht ausgeschlossen, sagte EM.TV-Chef Werner Klatten der "Berliner Zeitung".

Der Name EM.TV ist zu einem Inbegriff für das Drama am Neuen Markt geworden, weil viele Aktionäre durch den Sturzflug der Aktie viel Geld verloren haben. Die Firmengründer Thomas und Florian Haffa waren im Frühjahr 2003 wegen unrichtiger Darstellung der Unternehmensverhältnisse vom Landgericht München zu hohen Geldstrafen verurteilt worden. Klatten hatte die Firmenleitung von Thomas Haffa übernommen und die Firma neu ausgerichtet.

Klatten schließt Verkauf des Sport-Fernsehsenders DSF an Premiere aus

Gegen eine Namensänderung spricht nach Einschätzung des Firmenchefs allerdings, dass EM.TV insbesondere am Kapitalmarkt ein sehr bekannter Markenname sei. "Um eine neue Marke ähnlich bekannt zu machen, müsste ich sehr viel Geld ausgeben". In diesem Jahr will EM.TV wieder schwarze Zahlen vor Steuern schreiben, sagte Klatten.

Einen Verkauf des Sport-Fernsehsenders DSF an Premiere schloss Klatten aus. "Sport macht heute mehr als 80 Prozent unseres Geschäfts aus." Innerhalb des Sports wiederum habe das DSF zentrale Bedeutung. "Mit einem Verkauf von DSF würde ich die Unternehmensstrategie Sport über Bord werfen." (APA/dpa)