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Paris/Frankfurt - Der Billigwagen Logan von Renault stellt in Frankreich die Gesetze des Automarkts auf den Kopf: Gebraucht kostet das Auto zur Zeit deutlich mehr als neu. Grund: Die Nachfrage für das Minimalauto der osteuropäischen Renault-Tochter Dacia übertrifft alle Erwartungen. Kunden müssen wegen des zu niedrigen Angebots auf einen Neuwagen monatelang warten. Renault hatte den Logan, der anfangs nur für den Markt in Osteuropa konzipiert war, im Juni auch in Frankreich, Deutschland und anderen westeuropäischen Staaten eingeführt.

Dacia bietet den Logan in Frankreich in vier Versionen an, die laut Liste in der Basisversion neu zwischen 7.500 und 8.990 Euro kosten. Wie ein Blick ins Internet zeigt, haben erfolgreiche Logan-Erstkäufer erkannt, dass sie zur Zeit durch einen schnellen Wiederverkauf einen guten Schnitt machen können: Verliert ein Auto im ersten Jahr nach dem Kauf in der Regel rund ein Viertel seines Wertes, steigen beim Logan die Preise.

Teurer als neu

So wird auf der französischen Website www.procar.com das Logan-Spitzenmodell Lauréate 1.6 in der Basisversion für 9500 Euro angeboten. Laut Liste der Renault-Tochter Dacia kostet es neu nur 8990 Euro. Noch deutlicher der Preisunterschied bei einer Offerte auf www.priceminister.com, wo ein Dacia Logan Ambiance 1.4 mit 1.600 Kilometern auf dem Tacho für 10.990 Euro zum Verkauf steht. Als Neuwagen kostet er mit denselben Extras nur 9.190 Euro.

Eine ähnliche Entwicklung in Deutschland gibt es zur Zeit nicht. Ein Sprecher von Renault Deutschland sagte, die Nachfrage sei nicht mit der in Frankreich vergleichbar. In Deutschland wurden demnach seit der Einführung Mitte Juni 1.300 Logans verkauft, die im Schnitt 200 Euro billiger sind als in Frankreich. Das Gesamtkontingent liege aber bei 3.000 Autos. (APA/AFP)