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Foto: APA/EPA/Nasa / Esa
Washington - Der kleine Planet Pluto am äußersten Rand unseres Sonnensystems wird wahrscheinlich nicht nur von einem, sondern von insgesamt drei Monden umkreist. Nach der Entdeckung des Plutomondes Charon im Jahr 1978 sei jetzt das Weltraumteleskop "Hubble" auf zwei weitere kleine Begleiter des eisigen Planeten gestoßen, teilte die US-Weltraumbehörde NASA am Montag (Ortszeit) in Washington mit. Die beiden Trabanten hätten einen Durchmesser von 45 und 160 Kilometern und umkreisten Pluto in einer Entfernung von 44.000 Kilometern, zwei bis drei Mal so weit wie Charon.

Die Entdeckung ist nach Angaben der Wissenschafter deshalb so überraschend, weil im so genannten Kuipergürtel am Rand des Sonnensystems noch nie zuvor Himmelskörper mit mehr als einem Satelliten beobachtet wurden. Der Kuipergürtel ist eine große Region mit Himmelskörpern aus Eis und Gestein jenseits der Umlaufbahn des Planeten Neptun.

Auf "Hubble"-Aufnahmen aus dem Juni 2002 entdeckt

Die beiden potenziellen Plutomonde erhielten die vorläufigen Bezeichnungen S/2005 P1 und S/2005 P2 und ließen sich nachträglich auch auf "Hubble"-Aufnahmen aus dem Juni 2002 ausmachen. Sie erscheinen im Teleskop rund 5.000 Mal dunkler als Pluto selbst. Bei der nächsten Beobachtung von Pluto im Februar kommenden Jahres soll das Weltraumteleskop die Funde bestätigen.

Pluto ist der neunte Planet in unserem Sonnensystem. Er ist kleiner als der Erdenmond und wurde erst 1930 entdeckt. Jenseits der Plutobahn waren Astronomen erst kürzlich auf einen möglichen zehnten Planeten gestoßen. Ob der nach einer TV-Heldin benannte Xena allerdings tatsächlich als Planet eingestuft wird, entscheidet die Internationale Astronomische Union (IAU). Angesichts immer häufigerer Entdeckungen in den Außenbezirken des Sonnensystems hat die IAU zunächst eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um die Mindestanforderungen an einen Planeten zu definieren. Viele Experten bezweifeln, dass Pluto heute noch den Planetenstatus zugestanden bekäme. (APA/dpa)