Paris - Frankreichs Ministerpräsident Dominique de Villepin hat nach den erneuten Straßenschlachten zwischen Jugendlichen und der Polizei in Pariser Vororten am Dienstag zur Rückkehr zu Normalität aufgerufen.

In der Nacht zum Dienstag waren elf Autos angezündet und ein Polizist leicht verletzt worden, lautete die offizielle Bilanz der fünften Gewaltnacht in Folge. Zwölf Personen wurden wurden nach Polizeiangaben festgenommen. "Der Ministerpräsident hat betont, es sei notwendig, zur Ruhe und zur öffentlichen Ordnung zurückzukehren", teilte Villepins Büro mit. Zuvor hatte Villepin die Familien der zwei Jugendlichen besucht, die am Donnerstag ums Leben gekommen waren.

Die Unruhen hatten am Donnerstag begonnen, nachdem in der auch von vielen afrikanischen Einwanderern bewohnten Vorstadt Clichy-sous-Bois zwei Jugendliche - scheinbar auf der Flucht vor der Polizei - ums Leben gekommen waren. Der Forderung Villepins war scharfe Kritik der Opposition an Innenminister Nicolas Sarkozy wegen seiner Null-Toleranz-Politik vorausgegangen. Dieser hatte speziell ausgebildete Polizisten in die Problembezirke entsandt und kündigte eine weitere Verstärkung der Polizeipräsenz an.

Sarkozy habe Villepin am Dienstag bei dem Besuch der Familien der zwei ums Leben gekommenen Jugendlichen begleitet, sagte eine Person aus der Umgebung des Ministerpräsidenten. Am Montag hatten die Familien ein Treffen mit Sarkozy noch abgelehnt. (APA/Reuters)