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In der "Nacht des Sports" ausgezeichnet: Georg Totschnig und Renate Götschl.

Foto: REUTERS/Leonhard Foeger
Linz - Renate Götschl (Damen), Georg Totschnig (Herren) und das Skispringer-Team (Mannschaften) sind Österreichs "Sportler des Jahres 2005". Radprofi Totschnig setzte sich bei der von Sports Media Austria (SMA), der Vereinigung der österreichischen Sport-Journalisten, durchgeführten Wahl knapp vor Benjamin Raich durch und verhinderte dadurch den durchgreifenden Triumph des Ski-Lagers. Denn bei der Lotterien-Gala "Nacht des Sports" am Mittwoch in Linz durfte sich der ÖSV über die Auszeichnung von Abfahrts-Weltcupsiegerin Götschl und der Skispringer freuen, die jeweils klar gewannen.

1.700 Gäste und viel Prominenz aus Sport, Medien, Politik und Wirtschaft, angeführt von Bundespräsident Heinz Fischer und Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer, gaben der Bekanntgabe der Sieger im Design Center einen würdigen Rahmen.

Raich knapp geschlagen

Rund 200 Sport-Journalisten nahmen an der Wahl teil und sorgten bei den Herren für die knappste Entscheidung der seit 1949 verliehenen Auszeichnungen. Nur 28 Punkte fehlten Doppel-Weltmeister Raich (1.706), der bei der WM insgesamt fünf Medaillen holte, auf Totschnig (1.734). Der Tiroler hatte am 16. Juli als erster Österreicher seit 1931 eine Etappe der Tour de France gewonnen und wurde als erst zweiter Radsportler ausgezeichnet. Als bis dahin einziger aus dem Rad-Lager war Richard Menapace vor 56 Jahren Sportler des Jahres, als die Wahl erstmals durchgeführt worden war.

Totschnig nervös

"Ich bin total aufgeregt, war schon lange nicht mehr so nervös. Es ist sehr überraschend, aber eine Riesen-Auszeichnung. Es zeigt, dass der Radsport in Österreich im Aufwind ist. Es ist ein wunderschöner Tag", freute sich Totschnig.

Rang drei ging an Riesentorlauf-Weltmeister Hermann Maier (1.072) vor Vorjahressieger Markus Rogan (Schwimmen/1.028). Auch bei den Damen landete die Vorjahressiegerin auf Rang vier. Triathlon-Olympiasiegerin Kate Allen (1.081) blieb hinter Götschl (1.467), Tischtennis-Europameisterin Liu Jia (1.301) und Schwimmerin Mirna Jukic (WM-Dritte/1.192) zurück.

Götschl überrascht

Für "Speed Queen" Götschl war es bereits der zweite Erfolg nach 1997. "Ich bin total überrascht. Es ist schön, vor allem wenn ich auf die Liste der Nominierten schaue. Ich war zuletzt immer Zweite oder Dritte, dass es sich heuer ausgeht, ist umso schöner", sagte die Steirerin.

Ebenfalls zum zweiten Mal wurden die ÖSV-Skispringer als Mannschaft des Jahres geehrt. In der Besetzung Wolfgang Loitzl, Andreas Widhölzl, Thomas Morgenstern und Martin Höllwarth hatte das Quartett bei der Nordischen WM in Oberstdorf beide Teambewerb (Normal- und Großschanze) gewonnen und siegte bei der Wahl nun mit 1.550 Punkten vor Fußball-Meister Rapid Wien (1.287) und den Tischtennis-Doppel-Europameistern Karl Jindrak/Werner Schlager (1.180). "Es ist eine Riesen-Auszeichnung", so Höllwarth.

"Special Award" für Goldberger

Höllwarth und Loitzl waren schon 2001 (damals mit Stefan Horngacher und Andreas Goldberger) ausgezeichnet worden. Goldberger ist mittlerweile zurückgetreten, wurde aber am Mittwoch noch einmal auf das Podium gebeten. Der langjährige Publikumsliebling, 1993 und 1996 Sportler des Jahres bei den Herren, wurde für seine große sportliche Karriere (zwei Mal WM-Gold, drei Mal Gesamt-Weltcupsieger, Weltrekord mit 225 m) mit dem "Special Award" ausgezeichnet.

Die Preise für die besten Behindertensportler 2005 wurden an Andrea Scherney (Leichtathletik/Gold, Silber und Bronze bei der EM) und Wolfgang Eibeck (Rad/drei Mal WM-Gold) überreicht, der Preis für die Special Olympics ging an Gertrude Slama (Gold, Silber und Bronze in Nagano). (APA)