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Foto: APA/AP/Douglas C. Pizac
Die amerikanische Unternehmssoftware-Firma Novell will 600 Mitarbeiter und damit mehr als zehn Prozent der Belegschaft kündigen. Das Unternehmen gab am Mittwoch nach Börsenschluss aber nicht bekannt, wo die Stellenstreichungen erfolgen sollen. Novell hat mehr als 5.000 Beschäftigte und ist auch in Deutschland stark vertreten, wo im Jänner 2004 die deutsche Linux-Firma Suse Linux gekauft wurde. Das Unternehmen ist ein führender Anbieter von Infrastruktur-Software für Unternehmen und verfügt über die Consulting-Tochter Celerant.

Konzentration auf Linux

Novell will mit dem Personalabbau jährlich 110 Mio. Dollar (91,7 Mio. Euro) einsparen und sich auf Linux-Software und andere expandierende Bereiche konzentrieren. Die Restrukturierung wird den Angaben zufolge im Schlussquartal des laufenden Geschäftsjahres 2004/2005 (31. Oktober) eine Sonderbelastung von 30 bis 35 Mio. Dollar erfordern.

Verlust einiger Umsatzchancen

Finanzchef Joseph S. Tibbets Jr. sagte, mit der Restrukturierung sollten die Entwicklungskosten reduziert und das weltweite Geschäft konsolidiert werden. Zudem würden die Marketingbemühungen gezielter ausgerichtet und operative Effizienz bei den Verwaltungsfunktionen erreicht. Zwar bedeuteten die Kosteneinsparungen den Verlust einiger Umsatzchancen, doch erwarte Novell eine verbesserte Gewinnlage.

"Strategische Alternativen"

Das Unternehmen hat vom Verwaltungsrat auch die Genehmigung erhalten, "strategische Alternativen" für Celerant auszuloten. Novell hatte bereits angedeutet, die Consulting-Tochter abtrennen zu wollen, sobald die Marktkonditionen und andere Bedingungen dies zuließen. Es habe noch keine Celerant-Alternativentscheidungen gegeben. Es sei offen, ob es zu einem definitiven Abkommen oder einer Transaktion kommen werde.

Novell hatte in den ersten neun Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres einen Umsatz von 877 Mio. Dollar und einen Gewinn von 382 Mio. Dollar verbucht. Darin war eine Zahlung von 448 Mio. Dollar im Zuge eines außergerichtlichen Vergleichs mit Microsoft enthalten.(APA)