Wien - Der Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Fritz Neugebauer, will bei der nächsten Verhandlungsrunde über die Beamtenpensionen am morgigen Donnerstag "Tacheles mit der Regierung" reden. Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer habe ihm telefonisch die "volle Verhandlungsbereitschaft der Regierung" zugesichert, sagte Neugebauer am Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz. Es müsse "klar und deutlich auf den Tisch, was Sache ist", sagte Neugebauer. Er will "nachfragen", woher die 9,4 Milliarden Schilling kommen, die nun als Einsparungsziel im Begutachtungsentwurf genannt sind. Das ist "fast das Doppelte" der bisher von der Regierung genannten Summe. Entweder sei der diesbezügliche Ministerratsvortrag nicht sorgfältig gewesen oder die vorliegende Zahl sei jetzt ein "taktisches Manöver". Weiterhin "Bruchstückhaftigkeit" kritisiert An der Bruchstückhaftigkeit der Vorschläge von Regierungsseite habe sich nichts verändert, so Neugebauer. Es gebe nach wie vor keine gleichwertigen Ansätze für die verschiedenen Systeme, kritisierte der Gewerkschafter. Außerdem werde die Regierung ihre Pläne im Detail erklären müssen, Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt seien etwa nicht beantwortet. Daneben gebe es aber Themenkreise, die mit der Pensionsreform "nichts zu tun haben", etwa, ab wann bei Krankenstand das Gehalt gekürzt werde. Eine Reform sei "in Ruhe zu diskutieren", um "mehrere Legislaturperioden zu halten". Die Leute sollen nicht alle zwei bis drei Jahre mit einer neuen Pensionsreform konfrontiert werden. "Man kann ja nicht ständig Budgetlöcher mit Pensionsreformen stopfen," sagte Neugebauer u. a. mit Hinweis auf die Reform des Jahres 1997. Das sei "keine seriöse Politik". (APA)