International
Rotes Kreuz will Berichte über CIA-Geheimgefängnisse prüfen
Sprecherin: Zugang zu Häftlingen wichtige humanitäre Aufgabe des IKRK
Genf - Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)
will Berichte über angebliche Geheimgefängnisse des US-Geheimdienstes
CIA in Europa untersuchen. Das sagte IKRK-Sprecherin Antonella Notari
am Freitag im französischsprachigen Radio der Schweiz. "Wir müssen
die Verhältnisse überprüfen können, unter welchen Umständen Menschen
gefangen gehalten werden", sagte Notari. Das IKRK habe aber bisher
noch keine weiter gehenden Informationen. Die Zeitung "Washington Post" hatte berichtet, der US-Geheimdienst
unterhalte mehrere geheime Gefängnisse für mutmaßliche Terroristen in
einigen osteuropäischen Staaten sowie in Asien. Vor allem wichtige
Mitglieder der Terrororganisation Al-Kaida seien hier verhört worden.
Nach den Bestimmungen der Genfer Konventionen steht dem IKRK ein
Zugangsrecht zu Häftlingen zu, die als Kriegsgefangene eingesperrt
sind. IKRK-Präsident Jakob Kellenberger hatte wiederholt schwere
Menschenrechtsverletzungen der US-Armee in Guantanmo und Abu Ghraib
kritisiert. (APA/dpa)