Lucknow/Indien - Indische Wissenschaftler haben fossile Lebewesen entdeckt, die sich vor 65 Millionen Jahren in einem Geschlechtsakt miteinander verbanden. Dabei handelt es sich um Schleimpilze (Myxomycetes), wie Ranjeet Kar vom Birbal-Sahni-Institut für Paläobotanik in Lucknow mitteilte. Es sei das erste Mal, dass eine sexuelle Vereinigung in einem fossilen Zustand entdeckt worden sei.

Die Details des Geschlechtsakts lassen sich allerdings nur mit dem Mikroskop betrachten. Die Zellen der zu den Protozoen gehörenden Lebewesen pflanzen sich durch Verschmelzung fort. Sobald dieser Akt erfolgt, legen die Einzeller ihren als Flagellum (Geißel) bezeichneten fadenähnlichen Anhang ab. Kar sagte der indischen Nachrichtenagentur PTI, die fossilen Zellen seien im Stadium der Verschmelzung zu erkennen, das Flagellum sei bereits verschwunden.

"Da die Sexualorgane sehr zierlich und die Zeit der Paarung kurz ist, ist es eine äußerste Seltenheit, dieses Stadium in einem fossilen Zustand vorzufinden", heißt es in einem Bericht zu dem Fund, der in der indischen Zeitschrift "Current Science" veröffentlicht wurde. Die fossilen Liebhaber wurden in einem neun Meter tiefen ausgetrockneten Graben im indischen Unionsstaat Madhya Pradesh entdeckt. (APA/AP)