Der Verband, der für 645 Unternehmen mit 111.000 Beschäftigten spricht, will sich nun in einem Schreiben an die Koalitionsarbeitsgruppen dafür einsetzen, "den Emissionshandel auszusetzen", kündigte Kneer an. "Das Problem ist akut und kostet unserer Unternehmen jeden Tag viel Geld, deshalb können wir nicht bis zum Beginn der nächsten Emissionshandelsperiode 2008 auf eine Lösung warten."
Wirtschaft
Deutsche Metallindustrie fordert Aussetzen des CO2-Emissionshandels
Vor Treffen mit Kanzler Schröder - Gipfel zur Rettung deutscher Aluminium-Standorte
Berlin - Unmittelbar vor dem Krisen-Gipfel zur Rettung
deutscher Aluminium-Standorte bei Bundeskanzler Gerhard Schröder
(SPD) hat die Metallindustrie eine zeitweise Einstellung des CO2-
Emissionsrechte-Handels gefordert. Der im April diesen Jahres
eingeführte Handel mit Verschmutzungsrechten für Kohlendioxid (CO2)
habe Strom um mehr als 30 Prozent verteuert, sagte der
Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Metalle (WVM), Martin
Kneer, der Tageszeitung "Die Welt": "Das führt zu konkreten
Existenzgefährdungen von Unternehmen."
Nach Ansicht der Wirtschaftsvereinigung ist der Emissionshandel
hauptverantwortlich für die hohen Industriestrompreise in
Deutschland. "Die Hersteller und Verarbeiter von Nichteisen-Metallen
sind von einem Konstruktionsfehler des Emissionshandelssystems massiv
betroffen", sagte Kneer. "Dieser Konstruktionsfehler führt dazu, dass
Stromerzeuger die kostenlos zugeteilten Emissionsrechte als
Opportunitätskosten einpreisen können." Diese "Umverteilung von
wahrscheinlich mehreren Milliarden Euro" zu Lasten der Verbraucher
und energie-intensiven Industrie sei "nicht hinnehmbar und muss
schnellstens beendet werden".
(APA/dpa)