Lima - Zwischen Peru und Chile zeichnet sich ein Streit um die gemeinsame Seegrenze im Pazifischen Ozean ab. Das peruanische Parlament verabschiedete am Donnerstag ohne Gegenstimme ein Gesetz über eine Neufestlegung der Hoheitsgewässer. Das Gesetz gilt als erster Schritt zu einer Verschiebung der Meeresgrenze südwärts. Darin eingeschlossen wäre ein fischreiches Gebiet, das heute unter der Kontrolle des südlichen Nachbarlandes Chile steht.

Chile beharrt darauf, dass die Meeresgrenzen zwischen beiden Staaten in zwei Abkommen aus den Jahren 1952 und 1954 festgelegt sind. Die peruanische Regierung argumentiert dagegen, in den beiden Verträgen gehe es lediglich um Fischereirechte, und die Meeresgrenzen in dem Gebiet seien niemals klar definiert worden.

Der chilenische Präsident Ricardo Lagos hatte am Mittwoch deutlich gemacht, dass sein Land die volle Souveränität über das betreffende Gebiet behalten werde. Und Verteidigungsminister Jaime Ravinet sagte, die Streitkräfte würden die chilenischen Grenzen schützen. Die Nachbarländer führten von 1879 bis 1884 Krieg gegeneinander, in deren Verlauf Chile einen Teil von Perus mineralreicher Südküste in Besitz nahm. (APA/AP)