Sydney - Der Fluch von Gletschermann "Ötzi" soll erneut zugeschlagen haben. Wie die Tageszeitung "The Australian" in Sydney berichtete, wurde der 63-jährige Archäologe Tom Loy, der an einem Buch über "Ötzi" schrieb, vor zwei Wochen in seiner Wohnung in Brisbane tot aufgefunden.

Der US-Wissenschafter Loy habe mehrere Tage tot in der Wohnung gelegen, bevor seine Leiche entdeckt wurde. Loy litt zwar bereits seit rund zwölf Jahren an einer Blutkrankheit, die Krankheit war kurz nach Beginn seiner Forschungen zu "Ötzi" diagnostiziert worden, allerdings habe die Todesursache durch die Autopsie nicht eindeutig geklärt werden können.

Sechs Menschen starben

Insgesamt starben seit dem Fund von "Ötzi" vor fast 15 Jahren sechs Menschen, die sich mit dem Gletschermann beschäftigt hatten. "Ötzi" war 1991 auf der Südtiroler Seite des Similaungletschers in mehr als 3.000 Metern Höhe entdeckt worden. Durch das Abtauen des Gletschers wurde die rund 5.300 Jahre alte Mumie freigelegt. In der Schulter des "Ötzis" steckte eine Pfeilspitze.

Erst vor einem Jahr starb der 67-jährige Deutsche Helmut Simon, der den Gletschermann entdeckt hatte, beim Wandern. Der 55-jährige Archäologe Konrad Spindler, der "Ötzi" als erster untersucht hatte, starb im April an den Folgen einer Erkrankung an Multipler Sklerose. Der 64-jährige Wissenschafter Rainer Henn kam bei einem Autounfall ums Leben, als er zu einem Vortrag über "Ötzi" unterwegs war. Ein weiterer Bergsteiger und ein Journalist, die mit dem Gletschermann zu tun hatten, kamen mysteriös ums Leben.(APA)