Haft für Batasuna-Chef wegen Beleidigung des Königs
Basken-Politiker Otegi hatte Juan Carlos als "Chef der Folterer" bezeichnet
Redaktion
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Madrid/Wien - Der Chef der verbotenen baskischen
Batasuna-Partei Arnaldo Otegi ist vom spanischen Höchstgericht in
Madrid wegen Beleidigung des Königs zu einem Jahr Haft verurteilt
worden. Laut spanischen Medienberichten hatte Otegi am 26. Februar
2003 bei einer Pressekonferenz erklärt, König Juan Carlos sei als
Oberbefehlshaber der spanischen Streitkräfte auch "Chef der
Folterer".
Recht auf Meinungsfreiheit
"Er zwingt unserem Volk sein monarchistisches Regime mit Folter
und Gewalt auf", sagte Otegi damals. Mit seinem Urteil revidierte das
Oberste Gericht Spaniens ein Urteil eines baskischen Gerichts,
demzufolge die Äußerungen Otegis durch das Recht auf Meinungsfreiheit
gedeckt seien.
Otegi ist der bekannteste Politiker, der für die Unabhängigkeit
des Baskenlands eintritt. Ende der 80er Jahre wurde er der
Beteiligung an einer von der Terrororganisation ETA organisierten
Geiselnahme für schuldig befunden und zu sechs Jahren Gefängnis
verurteilt.
Batasuna-Partei verboten
Die Batasuna-Partei war im Jahr 2003 vom Obersten Gerichtshof mit
der Begründung verboten worden, sie sei Teil der ETA, die für
zahlreiche Anschläge und Entführungen verantwortlich ist.
Auch nach dem Verbot behielt Otegi zunächst seinen Sitz im
baskischen Regionalparlament, weil sich seine Fraktion umbenannte.
Bei der Regionalwahl am 17. April im spanischen Baskenland (Euskadi)
durfte er jedoch nicht mehr antreten und verlor mit seinem Mandat
auch die Immunität vor Strafverfolgung. (APA)
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