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Der ehemalige Eiskunstlauf-Olympiasieger Wolfgang Schwarz

Foto: AP/ RONALD ZAK

Wien - Eiskunstlauf-Olympiasieger Wolfgang Schwarz bleibt wegen des Verdachts der geplanten Entführung einer 18-jährigen rumänischen Millionärstochter in Untersuchungshaft.

Verteidiger Herbert Eichenseder erklärte, es seien noch nicht alle Zeugen in der Causa einvernommen worden. Auch das mutmaßliche Entführungsopfer muss noch einvernommen werden. Über den Antrag auf Übernahme in den Strafvollzug ist noch nicht entschieden worden, sagte Eichenseder.

Schwarz war im Jahr 2002 wegen Menschenhandels zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Den Großteil der Strafe verbüßte er bisher nicht. Dem Ex-Spitzensportler wurde Strafaufschub gewährt. Es läuft ein Verfahren zur Feststellung der Haftunfähigkeit wegen eines Krebsleidens.

Schwarz soll zur Behebung seines finanziellen Engpasses im Oktober versucht haben, einen Profi für die Entführung der 18-jährigen Tochter eines schwerreichen rumänischen Geschäftsmannes anzuheuern. Dazu soll er sich in Wien umgehört haben, wer "Profis für eine Entführung" kenne.

Ein Informant gab die Informationen allerdings an die Info-Illustrierte "News" weiter. Als der Informant und falsche "Entführer" am 21. Oktober in Wien Schwarz traf, erschien der Rumäne "verkabelt". Schwarz soll mit diesem eingehend das geplante Kidnapping und die Übergabe des Lösegeldes besprochen sowie einen Übergabeort vorgeschlagen haben.

Die mittlerweile eingeschaltete Polizei hörte allerdings mit, der Ex-Sportler wurde unmittelbar nach der Unterredung festgenommen. Zunächst stritt er sämtliche Vorwürfe ab, als man ihm das mitgeschnittene Gespräch vorhielt, soll er zugegeben haben, von "Hintermännern" kontaktiert und nur für diese tätig geworden zu sein.

"Schwarz ist im Wesentlichen geständig", sagte Eichenseder nach. Er habe "englischen Kriminellen", die ihn kontaktiert hätten, die Handynummer des Politikers weiter gegeben. "Als man ihn nach einem günstigen Übergabeort gefragt hat, hat er wahrscheinlich auch etwas gesagt", erklärte der Verteidiger. Mit der eigentlichen Entführung habe sein Mandant nichts zu tun. Schwarz entschuldigte sich damit, dass er unter großem beruflichen Stress litt und ihm daher die Sache über den Kopf gewachsen sei. (APA)