Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/dpa/Kneffel
Bregenz - Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) hat in Vorarlberg mit einer ungewöhnlichen Idee für Aufsehen gesorgt. KfV-Leiter Stefan Bickel schlug am Freitag vor, Rasern anstatt den Führerschein das Auto abzunehmen. "Man sollte über die Schaffung einer gesetzlichen Möglichkeit diskutieren, den illegalen Rennfahrern ihr Spielzeug wegzunehmen", sagte Bickel gegenüber ORF Radio Vorarlberg. FPÖ-Landesparteiobmann Dieter Egger hält den Vorschlag für diskussionswürdig.

"Schmerzhaft"

Das Auto müsste den Rasern laut Bickel so lange entzogen werden, "dass es für die betroffene Person wirklich schmerzhaft ist". Führerscheinabnahme oder andere Maßnahmen würden nichts nützen, weil dann halt zum Teil illegal gefahren werde. Der Idee der Öffnung von Strecken für legale Straßenrennen steht der Vorarlberger KfV-Leiter positiv gegenüber. "Ich glaube aber nicht, dass man die Hardcore-Risikolenker so erreichen kann", sagte Bickel. Das KfV wolle seinerseits verstärkt Vorbeugungsarbeit leisten und dabei schon bei den 14- und 15-Jährigen ansetzen.

Vorbild Basel

"Wenn konventionelle Strafen nicht oder zu wenig greifen, muss man sich ohne Scheuklappen neue Wege in der Bekämpfung von schweren Verkehrsdelikten überlegen", kommentierte Egger Bickels Vorschlag in einer Aussendung. Ihm sei jedes Mittel recht, das zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Vorarlbergs Straßen beitrage. Egger verwies auf Basel, wo neben hohen Geldstrafen, Führerscheinentzug und Gefängnis auch die Beschlagnahmung und Verwertung des Autos möglich sei.

Die Polizei registriert in Vorarlberg in letzter Zeit eine Zunahme von illegalen Autorennen, die vorwiegend nachts auf öffentlichen Straßen stattfinden. Bei einer Kontrolle wurden Ende Oktober elf Raser und deren Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen. (APA)