Mar del Plata - US-Präsident George W. Bush und Argentiniens Staatschef Nestor Kirchner haben bei einer Unterredung am Freitag offenbar keine Fortschritte in strittigen Fragen erzielt. Das Gespräch sei "klar, ernst und nüchtern" gewesen, sagte Kirchner anschließend bei einem kurzen gemeinsamen Auftritt mit Bush vor Journalisten. Bei dem Treffen kurz vor dem Beginn des IV. Amerikagipfels im Seebad Mar del Plata hätten sich beide Seiten "nicht um Nettigkeiten, sondern um die Wahrheit" bemüht, fügte Kirchner hinzu. Keiner der beiden Präsidenten ließ Medien-Fragen zu.

Besonders umstritten ist die von den USA propagierte panamerikanische Freihandelszone von Alaska bis Feuerland. Hier soll nach Informationen aus Kreisen der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) vor allem Kirchner bremsen. Mexikos Präsident Vicente Fox schlug inzwischen schon vor, die Handelszone dann eben ohne die Mercosur-Länder Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay sowie das ebenfalls widerstrebende Venezuela in Angriff zu nehmen.

Spekulationen, Kirchner könne eine Zustimmung zu der Freihandelszone von US-Hilfe bei der Regelung von Milliardenschulden Argentiniens beim Internationalen Währungsfonds (IWF) abhängig machen, bestätigten sich zunächst nicht. (APA/dpa)