Belgrad - Mitarbeiter und Anhänger des 2003 ermordeten reformorientierten Regierungschefs Serbiens, Zoran Djindjic, haben am Samstag in Belgrad eine neue Partei gegründet. Die Liberal- demokratische-Partei (LDP) wolle für die Verwirklichung der Ideen von Djindjic kämpfen, die von der jetzigen Regierung in Serbien vergessen würden, sagte Parteichef Cedomir Jovanovic (34). Er war nach der Djindjic-Ermordung eine Zeit lang serbischer Vizeregierungschef.

Jovanovic war 2001 maßgeblich an der Festnahme und späteren Auslieferung des früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic an das UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag beteiligt.

Meinungsvereschiedenheiten

Wegen Meinungsverschiedenheiten mit der neuen Führung der Demokratischen Partei (DS) nach dem Attentat auf Djindjic war Jovanovic, zusammen mit mehreren führenden Djindjic-Mitarbeitern, aus der DS ausgeschlossen worden. Die LDP hat schon einen Abgeordneten im Parlament des Staatsbundes von Serben und Montenegro. Es ist ein bisheriger DS-Parlamentarier. In der LDP-Führung befinden sich namhafte serbische Intellektuelle der jüngeren und mittleren Generation. Der Gründungsparteitag stand unter dem Motto "Serbien hat es eilig!". (APA/dpa)