Manila - Die philippinische Polizei hat sich am Sonntag für die irrtümlich gemeldete Festnahme eines Anführers der militanten Moslem-Gruppe Abu Sayyaf entschuldigt. Tatsächlich sei der steckbrieflich gesuchte Radulan Sahiron weiter flüchtig, teilte der nationale Polizeidirektor Arturo Lomibao in Manila mit. Der am Vortag im Süden des Landes festgenommene Mann habe dem Gesuchten sehr ähnlich gesehen. Bei der Überprüfung seiner Identität sei die Verwechslung bemerkt worden, und er sei wieder freigelassen worden. Die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo hatte die vermeintliche Festnahme Sahirons am Samstag bekannt gegeben. Der Abu- Sayyaf-Anführer gilt als mutmaßlicher Drahtzieher einer Entführung westlicher Touristen im Jahr 2000. Ein Abu-Sayyaf-Kommando hatte 21 Menschen, darunter auch drei Mitglieder der Familie Wallert, von der malaysischen Taucherinsel Sipadan auf die südphilippinische Insel Jolo verschleppt. Erst nach monatelangen Verhandlungen und Zahlung eines Millionen-Lösegeldes waren die Entführten nach und nach freigekommen. (APA/dpa)