Frankfurt/Main - Die Geschäftskunden der Deutschen
Telekom befürchten durch den geplanten massiven Stellenabbau bei der
Deutschen Telekom eine Verschlechterung der Service-Qualität. "Es ist
zu befürchten, dass die Stellen vor allem auf der untersten Ebene der
Techniker und in den Call-Centern gestrichen werden, also im
Service", sagte Manfred Rühl, Vorstand beim Deutschen Verband für
Post und Telekommunikation (DVPT), in einem Gespräch mit der
Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Frankfurt. Davon seien vor allem
auch Privatkunden betroffen.
Konkurrenten
Aus Sicht der Geschäftskunden, die der Verband vertritt, haben
sich die Telekom-Dienstleistungen nach der Liberalisierung des
Marktes im Vergleich zur früheren "Service-Wüste" zwar verbessert.
Die Konkurrenten schnitten in der Regel dennoch besser ab.
"Problematisch wird es, wenn man zwischen die Mühlen der
verschiedenen Telekom-Sparten gerät", betonte Rühl.
Es sei entscheidend, dass es einen kompetenten Ansprechpartner für
alle Anliegen gebe. Die Telekom müsse daher im Service zusätzliche
Arbeitsplätze schaffen, selbst wenn an anderer Stelle ein
Personalabbau aus betriebswirtschaftlichen Gründen erforderlich sei.
Bei der Telekom sollen bis 2008 rund 32.000 Beschäftigte den Konzern
verlassen, 6.000 Mitarbeiter sollen unter anderem im Vertrieb neu
eingestellt werden. Von den Kürzungen ist in erster Linie die
Festnetzsparte T-Com betroffen.
Koalitionsverhandlungen
Rühl vermutet, dass die Ankündigung des Stellenabbaus bewusst
während der laufenden Koalitionsverhandlungen gemacht worden sei, um
Druck auf die Politiker auszuüben. Die Telekom wolle bis 2007 die 50
größten Städte in Deutschland für drei Milliarden Euro mit einem
eigenen Breitbandnetz für den ultraschnellen Intranet-Anschluss
versorgen. Für diese Bevorzugung brauche sie politische
Unterstützung. Rühl kritisierte, dass nach dem Plan ländliche Gebiete
den Kürzeren ziehen würden. (APA/dpa)