Mit Hilfe des umstrittenen Kopierschutzes von Sony BMG kann ein Anti-Cheatsystem bei World of Warcraft ausgetrickst werden.

Nachdem Sonys Kopierschutz XCP für einige Aufregung gesorgt hat, wurden nun "Features" bekannt, die allerdings kaum im Sinne des Musik-Multis sein dürften. Das Spionageprogramm installiert sich beim Abspielen der Audio-CD am PC wie berichtet selbst, kaschiert dann jedoch seine eigene Existenz. Dabei werden etwa die eigene Dateien, Registry-Einträge und Prozesse versteckt.

World of Warcraft

Diese Tatsache nützen nun findige Hacker, um beim Echtzeit-Strategiespiele World of Warcraft zu schummeln, berichtet Security Focus. Das Unternehmen Blizzard hat nämlich bei seinem Spiel World of Warcraft das Anti-Cheatsystem Warden, das den Einsatz von Schummel-Programmen verhindern soll, eingebaut.

Big Brother Award

Blizzard kam wegen seiner Spyware "Warden" ins Schussfeld der Kritik, so wurden dem Unternehmen etwa der österreichische Big Brother Award in der Kategorie Kommunikation verliehen.

"Rootkit"

Sonys "Rootkit" ermöglicht es nun, Cheat-Programme für World of Warcraft vor Blizzards Schutzmechanismus "Warden" zu verbergen. Dazu es lediglich nötig, dem Dateinamen des Cheat-Programms den Prefix "$sys$" anzufügen.

Günstig, keine Viren...

So frohlocken in einschlägigen Foren schon User über das billige, einfach zu bedienende und vor allem virus-freie Rootkit, das für etwa 15 Dollar – inklusive Musik – gekauft werden kann. Und noch einen weiteren Vorteil sehen die Hacker: Blizzard kann den Einsatz der Software wohl kaum verbieten, immerhin handelt es sich um keinen obskuren Crack sondern um den Kopierschutz von Sony BMG.

Reaktion

Sony BMG hat nach der heftigen Kritik seines XPC-Kopierschutzes ein "Update", einen Uninstaller, und FAQs zum Kopierschutz bereitgestellt. Das Digital-Rights-Management-System befindet zudem sich laut Angaben des Konzerns nur auf Datenträgern, die aus den USA importiert wurden (Der Webstandard berichtete). (red)