Wie die "Kärntner Tageszeitung" in ihrer Sonntag-Ausgabe berichtet, sicherte die Polizei im Auftrag der Anklagebehörde Dokumente. Es bestehe der dringende Verdacht der Gläubigerbegünstigung, hieß es. Die Staatsanwaltschaft hat auch Sachverständige bestellt, die das Geflecht aus Firmen des ehemaligen Gallus-Eigentümers Gerard van Spaendonck durchforsten sollen.
Konkurs mit schwarzen Zahlen
Die Schuhfabrik war trotz schwarzer Zahlen von dem belgischen Eigentümer in Konkurs geschickt worden. Danach hatte sich ein ernsthafter Interessent aus Oberösterreich gemeldet. Dieser hätte als Kaufpreis 2,7 Mio. Euro bezahlt und mit zumindest 90 Mitarbeitern die Produktion fortgeführt. Der Deal scheiterte daran, dass Van Spaendonck nicht bereit war, die Marke "Gallus" zu verkaufen.
Die Markenrechte waren erst im Juni vergangenen Jahres von der Schuhfabrik auf Van Spaendonck übergegangen. Der Grund dafür: Der Belgier hatte eine Garantieerklärung für einen Bankkredit in der Höhe von 800.000 Euro abgegeben und dafür die Rechte verpfändet. Nur wenige Tage nach Ablauf der in solchen Fällen vorgesehenen Einspruchsfrist von sechs Monaten ging Gallus in Konkurs. Ob dabei alles mit rechten Dingen zugegangen ist, wird nun von der Staatsanwaltschaft geprüft.