Mogadischu - Bei einem Anschlag auf die Fahrzeugkolonne des somalischen Ministerpräsidenten Ali Mohammed Gedi sind am Sonntag in Mogadischu mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Gedi entkam dem Anschlag unverletzt, wie sein Sprecher Mohammed Ali Americo mitteilte.

Angreifer hätten die Fahrzeugkolonne des Regierungschefs mit Handgranaten beworfen und eine Mine zur Explosion gebracht. Gedis Regierung will das seit 1991 in Stammes- und Klan-Gebiete zerfallene Somalia wieder unter die Kontrolle einer Zentralregierung bringen.

Attentat oder Unfall

Der somalische Regierungschef ist Anfang Mai vermutlich schon einmal einem Attentat entgangen. Damals kam es während seiner Rede im Fußballstadion von Mogadischu zu einer gewaltigen Explosion, bei der mindestens sieben Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt wurden. Gedi selbst nannte die Detonation einen Unfall, doch viele Beobachter zweifelten diese Darstellung an.

Gedis Regierung residierte wegen der Anarchie in Somalia lange Zeit im Nachbarland Kenia. Inzwischen wurde der Sitz nach Dschohar nordwestlich von Mogadischu verlegt. In der Hauptstadt selbst gilt die Lage wegen der häufigen Gefechte rivalisierender Stammesfürsten weiterhin als zu unsicher. (APA)