Peking - Die chinesischen Behörden haben am Montag die
landesweit ersten Verdachtsfälle von Vogelgrippe beim Menschen
untersucht. China bat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) um Hilfe
bei den Tests, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete.
Die drei Patienten, darunter ein verstorbenes zwölfjähriges Mädchen,
waren zuvor bereits negativ auf das Virus H5N1 getestet worden;
Experten erklärten jedoch, eine Infektion könne nicht ausgeschlossen
werden.
Beobachtung
192 Menschen, die in Kontakt mit den drei Erkrankten standen,
wurden unter medizinische Beobachtung gestellt, wie die staatliche
Tageszeitung "Ribao" am Montag unter Berufung auf das Pekinger
Gesundheitsministerium berichtete. Einer davon litt an akuter
Bronchitis. Alle drei Patienten lebten in der Umgebung der Ortschaft
Wantang in der Provinz Hunan, wo im vergangenen Monat 545 Hühner und
Enten an Vogelgrippe verendeten. Das Mädchen sei am 17. Oktober nach
hohem Fieber gestorben, nachdem es Kontakt mit kranken Vögeln gehabt
habe.
Symptome
Der neun Jahre alte Bruder des Mädchens wurde mit ähnlichen
Symptomen ins Krankenhaus gebracht, erholte sich jedoch wieder. Auch
ein 36-jähriger Lehrer wurde wieder gesund. Ein WHO-Sprecher in
Peking, Roy Wadia, sagte, möglicherweise sollten Proben der Patienten
in einem WHO-Labor untersucht werden. Es sei nicht ungewöhnlich, dass
sich H5N1-Infektionen erst in einem zweiten Versuch zeigten. (APA/AP)