Auslieferungsverfahren
Der 67-Jährige sei aus einem Hotel abgeführt und in die Polizeischule von Santiago gebracht worden, berichteten chilenische Medien unter Berufung auf die Behörden. Perus Präsident Alejandro Toledo habe Chiles Außenminister Ignacio Walker telefonisch zunächst gebeten, Fujimori nach Peru abzuschieben. Chile habe dies zum Bedauern Perus abgelehnt, das daraufhin die Auslieferung beantragt habe, schrieb die Zeitung "La Tercera". Eine Abschiebung wäre binnen Stunden möglich gewesen, während das förmliche Auslieferungsverfahren Monate in Anspruch nehmen kann. Die Festnahme habe der zuständige Richter am Obersten Gerichtshof, Orlando Alvarez, angeordnet.
21 Anklagen
Gegen Fujimori sind in seiner Heimat 21 Anklagen wegen Menschenrechtsverbrechen und Korruption unter seiner Regierungszeit anhängig, und ihm ist bis 2011 jede politische Betätigung verboten. Der peruanischen Justiz zufolge trägt er die politische Verantwortung für die Ermordung von 25 Menschen durch Todesschwadronen Anfang der 90er Jahre. Der Aufenthalt Fujimoris in Santiago fällt in eine Zeit erheblicher Spannungen zwischen Chile und Peru wegen Grenzstreitigkeiten. In der peruanischen Hauptstadt Lima demonstrierten Gegner Fujimoris für dessen Festnahme und Auslieferung. Tausende seiner Anhänger feierten hingegen die Ankunft Fujimoris in Chile.
Doppelstaatsbürgerschaft
Toledo rief Fujimori auf, sich endlich der Justiz zu stellen. Der Ex-Staatschef könne sich nicht länger "hinter einer anderen Nationalität verstecken". Japan hatte Auslieferungsanträge Perus stets abgelehnt, weil Fujimori neben der peruanischen auch die japanische Staatsbürgerschaft besitzt.