Wien - Bei den heute beginnenden Gehaltsverhandlungen für 500.000 Beamte und Vertragsbedienstete wird es traditionell weder ein Angebot der Regierung noch eine in Zahlen gegossene Forderung der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) geben. In dieser ersten Runde wird ein Wifo-Experte seine Einschätzung der ökonomischen Grundlagen darlegen. Im Vorjahr hatte die GÖD eine Gehaltserhöhung um 2,3 Prozent erreicht.

Man werde zwar die Forderungen im Zuge der Verhandlungen präzisieren, aber sie werden sich im Wesentlichen an der zu erwartenden Inflationsrate 2006 und am Jahreswirtschaftswachstum 2005 orientieren, so der Chef der Beamtengewerkschaft Fritz Neugebauer im Ö1-"Morgenjournal".

Um 2,3 Prozent sind die Beamtengehälter für das laufende Jahr angehoben worden. Neugebauer nannte das ein sehr gutes Ergebnis, das den Bund mehr als 200 Millionen Euro gekostet habe. Zwei Faktoren würden darauf hinweisen, dass es diesmal mehr und teurer werden dürfte, hieß es: Die Inflation sei zuletzt deutlich gestiegen und bereits die Metaller, deren Abschluss stets ein wichtiger Indikator für die folgenden Lohnrunden ist, hätten 3,1 Prozent für 2006 ausverhandelt.

Dass 2006 ein Wahljahr ist, würde der Gewerkschaft dabei helfen, hieß es in dem Bericht weiter. Es wäre nicht das erste Mal, dass die öffentliche Hand deshalb freigiebiger zu ihren Beamten sei als sonst. (APA/Red)