Bei der Integration von Einwanderern habe es in fast allen europäischen Staaten Versäumnisse gegeben, sagte Bauböck mit Blickrichtung auf die Konzentration ausländischer Bevölkerung in bestimmten Wohngebieten. Unterschiede gebe es aber in der sozialen Situation der Migranten. Österreich sei diesbezüglich in einer glücklicheren Lage, weil etwa die Arbeitslosigkeit unter ausländischen Jugendlichen relativ niedrig und auch ihre Wohnsituation nicht so desolat sei. "Der soziale Frust ist in Österreich nicht im selben Ausmaß vorhanden wie in Frankreich."
Besonders große Probleme sieht Bauböck auf die Staaten des Mittelmeerraums wie Spanien oder Italien zukommen, "weil sie Einwanderer hereinlassen, aber keine Integration entwickeln". Hier "braut sich ein ganz besonders übles Gemisch zusammen" aus irregulärer Einwanderung, unter schlechten Wohn- und Arbeitsbedingungen lebenden Ausländern und dem Gefühl der Einheimischen, es gebe eine unkontrollierte Migration. Nicht ausschließen wollte der Politikwissenschaftler auch ein Übergreifen der Unruhen auf Deutschland.