Granada - Beim Einsturz einer im Bau befindlichen
Autobahnbrücke sind in Südspanien nach amtlichen Angaben sechs
Arbeiter ums Leben gekommen. Wie ein Regierungssprecher am Montag
mitteilte, starben fünf Portugiesen und ein Spanier; drei
portugiesische Arbeiter wurden verletzt. Zuvor hatte es geheißen, es
habe möglicherweise 20 Tote gegeben.
Den amtlichen Angaben zufolge arbeiteten etwa zwanzig weitere
Männer auf der Baustelle in der Nähe des Ferienortes Almunecar in der
andalusischen Provinz Granada. Sie konnten sich rechtzeitig in
Sicherheit bringen, als ein 60 Meter langes und zwölf Meter breites
Teilstück der Brücke 80 Meter tief herabstürzte. Die genaue Ursache
des Unglücks war zunächst unklar.
Die Brücke gehört zur geplanten Mittelmeer-Autobahn in Andalusien.
Nach Angaben des spanischen Arbeitsministeriums kamen zwischen Jänner
und August dieses Jahres bereits 258 Menschen bei Arbeitsunfällen ums
Leben.
Die Gewerkschaften klagen seit Jahren über die hohe Zahl an
Arbeitsunfällen in Spanien, vor allem in der Bauwirtschaft. Sie
hatten in der Vergangenheit sogar zu Streiks für mehr Sicherheit am
Arbeitsplatz aufgerufen. Die Provinz Granada hat eine der höchsten
Unfallraten. Im benachbarten Portugal war beim Bau der Autobahn von
Lissabon in die Algarve ebenfalls ein Brückenabschnitt in die Tiefe
gestürzt. (APA)