"Es ist vollkommen sicher, dass ich unschuldig bin. Die einzige Art, wie ich mir das erklären kann, ist, dass das Labor einen Fehler gemacht hat", meinte der Kletterspezialst, der nach seinen Triumphen von 2000, 2003 und 2004 heuer den Titel-Hattrick perfekt gemacht und als erster Fahrer überhaupt zum vierten Mal die Vuelta gewonnen hatte. Die positive A-Probe wurde nach der vorletzten Etappe, einem siegreich beendeten Einzelzeitfahren über 39 Kilometer, abgegeben.
Heras ist nicht nur der zweite prominente Doping-Fall bei der diesjährigen Vuelta nach seinem Landsmann Aitor Gonzalez (Sieger 2002), dem die Einnahme von Anabolika nachgewiesen worden war, sondern auch der zweite ganz große Name im Radsport, der in der Saison 2005 in Misskredit gerät. Heras' ehemaliger Teamkollege und Lance Armstrong steht immer noch unter Verdacht, seinen ersten von sieben Tour-de-France-Siegen 1999 mit Hilfe von EPO-Doping herausgefahren zu haben.
War die "Affäre Armstrong" von der französischen Sportzeitung "L'Equipe" aufgedeckt worden, so entschloss sich das Heras-Team Liberty Seguros unter Druck der spanischen Medien am Montagabend noch vor der B-Probe an die Öffentlichkeit zu gehen. Der Betroffene hatte eigenen Angaben zur Folge schon Ende Oktober von seiner positiven Probe erfahren. "Aus Respekt vor der Unschuldvermutung" hatte der Rennstall, der die Gehaltszahlungen an seinen Star in Höhe von rund 150.000 Euro monatlich eingestellt hat, vorerst mit einer Stellungnahme zugewartet.