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Adrian Newey

Foto: Reuters/Perez
Wien - Red Bull Racing hat am Dienstag seine großen Ambitionen mit einem Coup auf dem Transfermarkt unterstrichen. Der österreichische Formel 1-Rennstall verpflichtete mit Ende Februar 2006 den 46-jährigen Briten Adrian Newey, der als bester Konstrukteur und Designer der Formel 1-Branche gilt. "Er ist eine massive Verstärkung für uns", erklärte RBR-Teamchef Christian Horner über seinen neuen Technischen Direktor. "Wenn ich die Wahl zwischen Adrian Newey und (dem siebenfachen Weltmeister) Michael Schumacher hätte, würde ich immer Adrian nehmen", sagte Horner.

Newey hat Williams und McLaren, wo er noch einen Vertrag bis Ende Jänner hat, zu insgesamt zwölf WM-Titeln geführt, nun soll er mithelfen, Red Bull Flügel zu verleihen. "Es ist die richtige Botschaft, dass wir es ernst meinen, was wir erreichen wollen. Die Anstellungen der vergangenen neun Monate machen uns mit beinahe jeder Techniker-Gruppe der anderen Formel 1-Teams konkurrenzfähig", sagte Horner, dessen Boliden in den kommenden zwei Jahren von Ferrari-Motoren angetrieben werden.

Neue Ziele

"Wir wollen im kommenden Jahr einen Schritt nach vor machen. Unser Ziel muss sein, unter die besten sechs Teams in der Konstrukteurswertung zu kommen, idealerweise unter die besten fünf", so Horner. Mit den Fahrern Christian Klien, David Coulthard und Vitantonio Liuzzi und Cosworth-Motoren war das Nachfolge-Team von Jaguar in der abgelaufenen Saison auf Platz sieben gelandet. "Und 2007 werden wir die echte Dividende von Adrians Anstellung sehen", betonte der Teamchef.

Horner war eigenen Angaben zufolge schon länger im Gespräch mit dem Star-Konstrukteur, seit dem WM-Finale Mitte Oktober in China hätten sich diese intensiviert. "Seine Motivation war nicht Geld. Er war scharf auf eine neue Herausforderung bei einem kleineren Team. Die Herausforderung ist nicht zu unterschätzen" betonte der 32-jährige Brite.

Zufall und Ironie

Dass Newey nun ausgerechnet beim Nachfolgeteam von Jaguar landet, bei dem er 2001 schon zugesagt hatte, ehe er doch bei McLaren blieb, sei "Zufall und irgendwie ironisch." Niki Lauda, damals Chef der Premier Division von Jaguar Racing, hatte nach Newey geangelt. Der blieb aber nach langwierigen Vertrags-Streitigkeiten doch bei McLaren. "Dass bei McLaren die Problemlösung extrem schnell funktioniert, liegt zu einem guten Teil auch an ihm", hatte Testpilot Alexander Wurz damals gemeint.

Das traurigste Kapitel seiner Karriere erlebte Newey bei Williams , als Ayrton Senna nach einem Unfall wegen einer gebrochenen Lenksäule im Williams 1994 starb. Newey wurde im Prozess allerdings frei gesprochen.

Der neue Red-Bull-Ferrari läuft am 16. Dezember erstmals vom Stapel, die WM beginnt am 12. März in Bahrain. Der Österreicher Christian Klien gilt trotz bis dato nicht unterschriebenem Vertrag als zweiter Pilot, der neben David Coulthard den Red-Bull-Boliden mit dem vom neuen Reglement vorgeschriebenem V8-Motor steuern wird. Mit Coulthard trifft Newey übrigens auf einen alten Bekannten, mit dem Schotten hat der Engländer bereits bei McLaren zusammen gearbeitet.(APA)