<b>Ausstellung:</b> "Das Zeitalter der Schilling-Automaten!"
Ferry Eberts Privatsammlung im Bezirksmuseum Penzing
Redaktion
Wien - Seinen Anfang nahm die vielseitige Karriere des
österreichischen Automaten-Pioniers Ferry Ebert, der damals noch
Kondomvertreter war, im Jahr 1956 mit einem unverhofften Geschenk und
den Ohrfeigen seiner "erzkonservativen" Mutter. Heute dokumentieren
zwei Tonnen Metall, Märchen, Gedanken und Bilder sein Lebenswerk.
Erstmals ist Eberts Privatsammlung von u.a. über 60
Automatenkuriositäten im Bezirksmuseum Wien-Penzing zu sehen.
Als Ebert vor knapp 50 Jahren eines Abends in sein Elternhaus
heimkehrte, hatte dort eine regelrechte Präservativautomaten-Invasion
stattgefunden, berichtet er heute. Sein damaliger Chef hatte ihm
dieses Geschenk gemacht, nachdem der ursprüngliche Adressat Konkurs
angemeldet hatte und die Lieferung daher überflüssig war: Der
Automaten-König war geboren.
Gadankenautomaten
Im Lauf der Jahre gesellten sich zu den Kondomautomaten auch
Kaugummi-, Brieflos-, die legendären PEZ- oder "Gedankenautomaten".
Die wohl skurrilste Maschine ist der Ohrenstöpselautomat für
lärmgeplagte Kellner. Sein persönlicher Liebling ist hingegen der
Märchenautomat, der stets mit eigenen Erzählungen von Autor Radomir
Runzelschuh alias Ferry Ebert gefüttert wurde.
Zu sehen ist auch eine "Gedankenmaschine", die einer Zeit
entstammt, in der der Automaten-König zunächst nicht vom Glück
geküsst schien. Damals begab er sich auf eine knapp zweijährige Reise
zur Sinai-Halbinsel. Am Berg Moses brachte er "365 Fragen des Lebens"
zu Papier, mit denen er wenig später die 50 "Gedankenautomaten"
füllte. Damals wurde auch die Weisheit geboren, dass "Zeit wichtiger
als Geld ist und Nächstenliebe sowie Mitmenschlichkeit wichtiger als
wirtschaftlicher Erfolg". Diese Überzeugung verfolgt Ebert bis heute
und es mag daher auch nicht verwundern, dass sich der 71-jährige bei
jeder möglichen Gelegenheit mit sozialem Engagement hervortut.(APA)
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