Foto: Christian Fischer
Wien - Seinen Anfang nahm die vielseitige Karriere des österreichischen Automaten-Pioniers Ferry Ebert, der damals noch Kondomvertreter war, im Jahr 1956 mit einem unverhofften Geschenk und den Ohrfeigen seiner "erzkonservativen" Mutter. Heute dokumentieren zwei Tonnen Metall, Märchen, Gedanken und Bilder sein Lebenswerk. Erstmals ist Eberts Privatsammlung von u.a. über 60 Automatenkuriositäten im Bezirksmuseum Wien-Penzing zu sehen.

Als Ebert vor knapp 50 Jahren eines Abends in sein Elternhaus heimkehrte, hatte dort eine regelrechte Präservativautomaten-Invasion stattgefunden, berichtet er heute. Sein damaliger Chef hatte ihm dieses Geschenk gemacht, nachdem der ursprüngliche Adressat Konkurs angemeldet hatte und die Lieferung daher überflüssig war: Der Automaten-König war geboren.

Gadankenautomaten

Im Lauf der Jahre gesellten sich zu den Kondomautomaten auch Kaugummi-, Brieflos-, die legendären PEZ- oder "Gedankenautomaten". Die wohl skurrilste Maschine ist der Ohrenstöpselautomat für lärmgeplagte Kellner. Sein persönlicher Liebling ist hingegen der Märchenautomat, der stets mit eigenen Erzählungen von Autor Radomir Runzelschuh alias Ferry Ebert gefüttert wurde.

Zu sehen ist auch eine "Gedankenmaschine", die einer Zeit entstammt, in der der Automaten-König zunächst nicht vom Glück geküsst schien. Damals begab er sich auf eine knapp zweijährige Reise zur Sinai-Halbinsel. Am Berg Moses brachte er "365 Fragen des Lebens" zu Papier, mit denen er wenig später die 50 "Gedankenautomaten" füllte. Damals wurde auch die Weisheit geboren, dass "Zeit wichtiger als Geld ist und Nächstenliebe sowie Mitmenschlichkeit wichtiger als wirtschaftlicher Erfolg". Diese Überzeugung verfolgt Ebert bis heute und es mag daher auch nicht verwundern, dass sich der 71-jährige bei jeder möglichen Gelegenheit mit sozialem Engagement hervortut.(APA)