Wien - Der Familienausflug am Wochenende führt die Österreicher immer häufiger in Shopping-Center. "Einkaufen wird mehr und mehr zum Freizeitverhalten. Ein Trend, der in ganz Europa derzeit im Wachsen ist", sagte Simon Jobling, Vertriebsleiter des Outlet-Betreibers "Freeport plc", am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Das Unternehmen hat für eine aktuelle Studie österreichische Familien einem Styling- und Shoppingcheck unterzogen.

Durchschnittlich dauert der Shoppingausflug einer Familie drei bis vier Stunden und kostet zwischen 100 und 250 Euro, ergab die Umfrage. Knapp ein Viertel geht einmal pro Monat, die meisten (40 Prozent) alle zwei bis drei Monate gemeinsam einkaufen. Rund 75 Prozent bevorzugen dafür den Samstag.

Potential für Sonntagseinkauf

Aber auch der Sonntag habe als Alternative großes Potenzial. "Würden die Ladenöffnungszeiten in Österreich liberalisiert, würden am Sonntag genauso viele Menschen einkaufen", meinte Jobling. Im Designer-Outlet "Freeport" an der österreichisch-tschechischen Grenze, das Sonn- und Feiertag geöffnet hat, ließe sich das jetzt schon beobachten.

Der Kleidungsstil wird wesentlich von den Frauen in einer Familie geprägt. Zu mehr als 85 Prozent gibt die Mutter den Ton an. Je älter die Tochter wird, desto mehr Einfluss hat auch sie. Der Vater spielt in punkto Styling in nur 22,5 Prozent der Fälle die tragende Rolle. Der Familienstil der Österreicher lässt sich generell als "bequem, preisgünstig, funktionell und pflegeleicht" beschreiben. Auf Markenware legen nur 34 Prozent Wert.

Stressiger Einkauf

Je jünger die Kinder, desto eher beeinflussen die Eltern, was die Kleinen tragen. Der Leiter der Studie, Thomas Schwabl von "marketagent.com", sieht darin einen praktischen Grund: "Immerhin müssen die Eltern die Kleidung finanzieren." Mit den Kleinen kann es aber auch stressig werden: Für ein Drittel der Befragten gestaltet sich das "Einkaufsvergnügen" als stressig, angespannt oder gereizt. Immerhin die Hälfte empfindet Shopping als lustig und humorvoll.

Für die Studie wurden im August dieses Jahres 664 Österreicherinnen und Österreicher mit Kindern bis 18 Jahren in einer Online-Umfrage befragt. (APA)