Wien - "Frischen Wind für die Kollektivvertragsverhandlungen" ortet die
Hochschullehrer-Gewerkschaft durch die Budgeteinigung für die
Universitäten, die von den Personalvertretern begrüßt wird. Nach
Ansicht des Vorsitzenden der Gewerkschaft, Richard Kdolsky, gibt vor
allem das zusätzliche Paket zur Sanierung der desolaten Uni-Gebäude
den Rektoren neuen Spielraum bei den KV-Verhandlungen, um mit den
Hochschullehrern im neuen Angestelltenrecht "auch entsprechende
finanziell und vertraglich attraktive Arbeitsverträge abschließen zu
können", so Kdolsky gegenüber der APA.
Die KV-Verhandlungen waren jüngst ins Stocken geraten. Die
Dienstgeberseite, der Dachverband der österreichischen Universitäten,
hat der Gewerkschaft vorgeworfen, die Verhandlungen unvermittelt
unterbrochen zu haben. Diese Darstellung wies die Personalvertretung
zurück und bezeichnete den vom Dachverband vorgelegten KV-Entwurf als
ungenügend, weshalb sie derzeit einen eigenen Entwurf ausarbeitet.
Schritt Richtung internationaler Wettbewerbsfähigkeit
Als "echten Innovationsschub und eine spürbare Verbesserung
gegenüber dem Status quo" bezeichnete die Wissenschaftssprecherin des
Freiheitlichen Parlamentsklubs, Magda Bleckmann, die Budgeterhöhung.
Die Universitäten erhielten damit die Möglichkeit, offensiv für die
nächsten Jahre zu planen. Hier sei ein Schritt in Richtung
internationaler Wettbewerbsfähigkeit gemacht worden, so Bleckmann in
einer Aussendung.
Begrüßt wird das Budgetpaket auch von der Industriellenvereinigung
(IV) und der Wirtschaftskammer (WKÖ). Allerdings sei dieser große
"Finanzwurf für die Universitäten Aufgabe und Verpflichtung zugleich:
Das Universitätsgesetz 2002 ist umzusetzen und die Autonomie für eine
Exzellenzstrategie zu nutzen", so der Bereichsleiter Bildung,
Innovation und Forschung in der IV, Gerhard Riemer. Für WKÖ-Chef
Christoph Leitl bedeutet mehr Geld für die Unis "Sicherstellung und
'Upgrading' von Bildungs- und Forschungsleistungen in Österreich".
(APA)