Grasser solle sich seine Aufforderungen an die Sozialpartner, niedrigere Lohnabschlüsse durchzuführen, "sparen", meint Matznetter. Sowohl von Seiten der Gewerkschaft als auch der Arbeitgebervertreter sei ein sehr vernünftiger Lohnabschluss mit viel Augenmaß, aber eben unter Berücksichtigung der von Grasser mitverschuldeten "Rekordinflation" von fast drei Prozent abgeschlossen worden.
Realeinkommenszuwachs verdient
Die Beschäftigten in allen Branchen hätten einen Realeinkommenszuwachs verdient, betonte Proyer in einer Pressemitteilung. Lohnzurückhaltung wäre in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation das falsche Signal, da die stagnierende Kaufkraft längst eines der Hauptprobleme der österreichischen und europäischen Wirtschaft geworden sei.
"Die Zunahme von Dienstverhältnissen im Niedriglohnbereich und nicht zuletzt die Sozial- und Steuerpolitik der Regierung haben dazu geführt, dass große Teile der Erwerbstätigen mit stagnierenden und sinkenden Einkommen konfrontiert sind", so Proyer.
In dieser Situation von zu hohen Lohnabschlüssen zu reden, gehe an der Lebensrealität tausender Arbeiter und Angestellten vorbei und zeuge von einer großen Abgehobenheit des Finanzministers.