In der vergangenen Woche sorgte der Konzern für einen Paukenschlag, als der Vorstand seine Personalplanungen für die kommenden drei Jahre vorstellte. Danach sollen 32.000 Mitarbeiter bis Ende 2008 das Unternehmen verlassen. Betriebsbedingte Kündigungen wird es aber nicht geben. Das Sparprogramm, das die Telekom insgesamt 3,3 Mrd. Euro kosten soll, möchte der Vorstand auf freiwilliger Basis durch Abfindungen und Vorruhestandsregelungen umsetzen.
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di protestierte schärfstens gegen das Sparpaket. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und ver.di-Vorstand Franz Treml sprach von Horrorzahlen und kündigte an, die Pläne Punkt für Punkt zu hinterfragen. Arbeitskampfmaßnahmen wurden nicht ausgeschlossen. Vor der Bonner Konzernzentrale wollten am Mittwoch Mitarbeiter nach Angaben von ver.di gegen die Einsparpläne protestieren.
Keine Alternativen
Unterdessen sieht Telekom-Chef Ricke zum Rationalisierungsprogramm angesichts der technologischen Entwicklungen in der Branche, des zunehmenden Wettbewerbs und einer harten Regulierung keine Alternativen. Am härtesten betroffen von den Plänen ist die Festnetztochter T-Com, die derzeit noch 86.000 Menschen beschäftigt. Auch zahlreich Beamte sollen nach dem Willen des Vorstands über Vorruhestandsregelungen den Konzern verlassen. Hierüber muss das Unternehmen aber noch mit dem Bund verhandeln.
Ganz neu sind die drastischen Stelleneinsparungen bei der Telekom nicht. Seit der Privatisierung des Unternehmen wurden in den vergangenen 10 Jahren im Schnitt jeweils 10.000 Stellen gestrichen. Neben dem Arbeitsplatzabbau will die Telekom andererseits auch für neue Beschäftigung sorgen. Geplant sind rund 8.000 Stellen unter anderem in den T-Punkten und beim Aufbau des Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetzes.(APA/dpa) 7b>