Graz - "Arme Kinder von heute sind die chronisch Kranken von morgen", warnt Caritas-Präsident Franz Küberl. Gerade Kinder und Jugendliche sind von Armut am meisten betroffen. Es sind dies 16.600 von 67.600 der akut armen Menschen in der Steiermark. Seit dem letzten Armutsbericht 2003 ist die Zahl der Armen in Österreich von 300.000 auf 460.000 gestiegen.

Armutsbekämpfung ist nach Ansicht des Caritas-Präsidenten Aufgabe des Staates. Doch genau diesem wirft er vor, indirekt in die Tasche der Caritas zu greifen: "Auf den Sozialämtern werden die Menschen zuerst gefragt: Waren Sie schon bei der Caritas?" Die Caritas kooperiere gern, sagt Küberl, doch das Übernehmen von öffentlichen Aufgaben lehne er ab.

Küberl fordert unter anderem: Arbeit schaffen, den sozialen Wohnbau wiederentdecken und eine Reform der Sozialhilfe. "Schicksal Armut" (P.S.K. 7.925.700 Kennwort "Inlandshilfe") heißt die neue Kampagne der Caritas. (mil, DER STANDARD, Print, 9.11.2005)